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Horst Köppel hat Lust
auf die Bundesliga

Aber der »Retter« bereitet Borussia Unbehagen


Hamburg (dpa). In der Kabine des Hamburger SV flogen Getränkekisten durch die Luft, vor der Südwestkurve der AOL-Arena tanzten die Mönchengladbacher ausgelassen mit ihren Fans. Der Gefühlsspagat zwischen beiden Teams hätte nach dem 0:0 größer nicht sein können. Der HSV hat sich mit der Null-Nummer gegen das Defensiv-Bollwerk Borussia vermutlich selbst aller UEFA-Cup-Hoffnungen beraubt, während die »Fohlen« den Verbleib in der Bundesliga so gut wie sicherstellten. »Eigentlich kann nichts mehr anbrennen«, meinte Borussen-Trainer Horst Köppel angesichts des Sechs-Punkte- und Zwölf-Tore-Polsters und darf sich nun als Retter feiern lassen.
Und der Interimstrainer will nun auch in der nächsten Saison Chef sein. »Ich habe wieder Lust auf die Bundesliga. Es macht wieder Spaß. Ich werde mit meiner Familie reden«, meinte der Sympathieträger, dessen Bundesliga-Trainerzeit vor dem Feuerwehreinsatz in dieser Saison bereits 13 Jahre zurückliegt. Köppels Ansprüche lösten in der Chefetage Unbehagen aus. »Es gebührt die Fairness, dass er unser erster Ansprechpartner ist«, sagte Sportdirektor Peter Pander. Doch die Favoriten sind andere.
Aus der Vergangenheit des ehemaligen Wolfsburger Managers ergeben sich auch Namen wie Wolfgang Wolf (Nürnberg) oder Erik Gerets (Wolfsburg), die aber wohl bei ihren Clubs bleiben. Und Christoph Daum ist für die Gladbacher eine Nummer zu groß. Vielleicht läuft es doch auf eine unerwartete Lösung hinaus. »Man muss auch mal etwas Neues probieren. Zuletzt war es doch immer der gleiche Kreis, aus dem die Trainer bei Neubesetzungen ausgewählt wurden«, sagte Pander.

Artikel vom 10.05.2005