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Die vergebliche Suche
nach einem bisschen Glück

Ervin Skela findet in Bielefeld einfach nicht das Tor

Bielefeld (WB/tip). Ervin Skela polarisiert. Spätestens seit der Fußballprofi bekannt gegeben hat, dass er den Bundesligisten Arminia Bielefeld nach nur einer Saison Richtung Kaiserslautern verlassen wird, gehen die Meinungen unter den DSC-Anhängern auseinander.
Auf den letzten Metern: Ervin Skela bleibt ohne Arminia-Tor.Foto: Hörttrich

Für die einen ist der 28 Jahre alte Albaner nach wie vor ein genialer Spielmacher, ein glänzender Ballverteiler und ein nimmermüder Antreiber, der in der Hinrunde entscheidenden Anteil am Aufschwung der Arminia hatte. Für die anderen gilt er als das beste Beispiel eines klassischen Fußball-Söldners. Seit er in Kaiserslautern unterschrieben habe, versehe er in Bielefeld nur noch Dienst nach Vorschrift, sagen sie.
Fest steht allerdings: Wie der DSC Arminia konnte auch Skela nicht an die gute Vorrunde anknüpfen, in der Rückrunde zeigte der albanische Nationalspieler (wie der DSC) bestenfalls Liga-Normalmaß. Wer hier wen beeinflusst hat, wird sich wohl nicht klären lassen. Fehlte Skela eine muntere Mannschaft oder fehlte der Mannschaft ein munterer Skela?
Arminia holte bislang im zweiten Saisonabschnitt jedenfalls nur 15 Punkte, und Skela blieb ohne jeden Torerfolg. Genau das wird vielfach als Beweis für eine angeblich fehlende Identifikation mit seinem - inzwischen siebten deutschen -ĂŠVerein herangezogen. Schließlich sei Skela in der Vergangenheit immer für sechs bis acht Treffer pro Saison gut gewesen, allerdings spielt er in Bielefeld auch erst seine zweite Saison im deutschen Oberhaus.
Für Skela ist das alles nicht nachvollziehbar, er betont immer wieder: »Ich versuche, jedes Spiel gut zu spielen und das Beste für die Mannschaft zu geben.« Als er am Wochenende gegen den FC Schalke 04 aus noch nicht einmal sechs Metern freistehend den Ball im torwartlosen Tor an Mladen Krstajic vorbeibrachte, wollten ihm noch nicht einmal die größten Kritiker Absicht unterstellen.
Für den Arminia-Profi war es eine Situation mit Symbolcharakter: »So ist es die ganze Saison schon gegangen, mal wird auf der Linie geklärt, mal springt der Ball gegen den Pfosten. Wenn ich ein bisschen Glück gehabt hätte, hätte ich mein Torkonto verbessert.« Dazu hat er für Bielefeld nur noch zwei Mal die Gelegenheit.

Artikel vom 10.05.2005