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unserer Stadt
»In Bielefeld habe ich meine große Liebe gefunden«, lacht Johanna Castro Mendoza. Die 22-Jährige studiert seit drei Jahren Politikwissenschaft an der Universität Bielefeld. Ihren Freund, einen ausgebildeten Koch, lernte sie bereits in der ersten Woche nach ihrem Umzug an den Teutoburger Wald kennen. Mit ihm teilt sie ihre Leidenschaft fürs Kochen und gutes Essen. In Bielefeld, meint sie, fühle sie sich pudelwohl.
Johanna Castro Mendoza wurde in Peru geboren. Ihre Kindheit verbrachte sie in der Hauptstadt Lima. Als sie sechs Jahre alt war, zogen die Eltern mit ihr nach Essen, in die Heimatstadt ihrer Mutter.
Die 22-Jährige spricht fließend Spanisch und Englisch. Mit 17 Jahren lebte sie für zehn Monate in London bei einer Bekannten und besuchte dort ein College. Aufgrund ihrer Sprachkenntnisse machte sie ihr Abitur auf der »Bilingualen Europaschule« in Essen, wo die meisten Schulfächer in englischer Sprache unterrichtet werden.
Das Studium der Politikwissenschaften an der heimischen Hochschule gefällt ihr. In den Semesterferien absolvierte sie ein Praktikum im Deutschen Bundestag, lernte den Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklungshilfe kennen. »Ich könnte mir vorstellen, nach meinem Studium im Bereich Entwicklungspolitik weiter zu arbeiten«, sagt sie. »Gerne auch im Ausland.«
Den Kontakt zu Lateinamerika hat Johanna nie verloren. Jedes Jahr im Sommer fliegt sie nach Peru, um ihre dort lebende Großmutter zu besuchen. »Meine Familie wohnt bäuerlich auf einem Dorf, zwölf Stunden von Lima entfernt«, erzählt sie. Ihr Vater arbeitet jeden Sommer als Reiseleiter und führt Touristen zu den Hauptattraktionen Perus, zum Beispiel zur gut erhaltenen Ruinenstadt der Inka »Machu Picchu«. Bei seinen Führungen hat Johanna Castro Mendoza ihn oft begleitet.
Die Studentin lebt mit einigen Kommilitonen in einer Wohngemeinschaft. Sie genießt, dass »immer etwas los ist«. Von Bielefeld ist sie sehr angetan. Alle privaten Aktivitäten stehen aber derzeit im Hintergrund. Johanna arbeitet an ihrer Abschlussarbeit. Und das erfordert volle Konzentration.
Artikel vom 17.05.2005