10.05.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Stiftung will Halle
für Vereine bauen

Betreibermodell als Bestandsgarantie


Von Burgit Hörttrich
Sieker (WB). Auf dem GAB-Gelände an der Meisenstraße soll eine Kultur- und Kommunikationshalle errichtet werden. Die Stiftung »Solidarität bei Arbeitslosigkeit und Armut« bittet die Stadt Bielefeld, kurzfristig einen Antrag auf Städtebauförderung für das Projekt zu stellen.
Auf dem ehemaligen Kasernengelände soll eine bestehende Halle einen Anbau für das Kultur- und Kommunikationszentrum erhalten. Vorgesehen sind ein Saal mit 700 Sitzplätzen, ein Café mit Küche, zwei Seminarräume, Lager, Foyer, Garderoben. Beim Bau soll 20 bis 25 Menschen die Möglichkeit gegeben werden, sich für den ersten Arbeitsmarkt weiter zu qualifizieren. Die Arbeitsmarktmaßnahme soll durch die Stiftung in enger Kooperation mit der GAB (Gesellschaft für Arbeits- und Berufsförderung) durchgeführt werden. Die Kosten für den Erweiterungsbau werden mit 1,43 Millionen Euro veranschlagt, durch Arbeitsmarktmittel könnte die Bausumme um 186 000 Euro reduziert werden. Zudem erwartet die Stiftung eine Landesförderung von einer Million Euro - 80 Prozent der Gesamtkosten.
Die Stiftung hat ein Betreibermodell entwickelt, das sicherstellen soll, dass das Zentrum auf Dauer unterhalten werden kann. Demnach soll eine weitere Stiftung »Bielefelder Vereinshalle« ins Leben gerufen werden. In diese Stiftung sollen Vereine, die ein Interesse an der Nutzung der Halle haben, monatlich Beträge zwischen zehn und 20 Euro einzahlen. Die Stiftung geht davon aus, dass über einen Zeitraum von zehn Jahren ein Stiftungskapital von bis zu einer halben Million Euro angesammelt werden könne.
Zweck der Halle sei es, nicht nur für Sieker ein - bislang fehlendes - Stadtteilzentrum zu schaffen, sondern für alle etwa 550 Bielefelder Vereine Räumlichkeiten zu errichten, in denen sie Mitglieder- und Jahreshauptversammlungen, Jubiläen, Ausstellungen, Theatervorführungen, Vorträge durchführen können. Die Raumgröße soll variabel sein.
Die Stiftung selbst müsste für einen Eigenanteil in Höhe von 250 000 Euro aufkommen. Geplant sei, diesen Eigenanteil über Spenden und Sponsoring hereinzuholen. Falls das aber nicht gelingt, sei die Stiftung »unter Garantie« bereit, den Eigenanteil auch alleine zu decken. Ausdrücklich betont wird, dass die Errichtung des Kultur- und Kommunikationszentrums keine wirtschaftlichen Zwecke verfolge, sondern das Ziel, andere gemeinnützige Vereine zu fördern, indem Räume für deren Arbeit zur Verfügung gestellt werden können.
Bei einem Stiftungsvermögen von 300 000 Euro sei ein Betriebskostenzuschuss aus den Zinserträgen in Höhe von jährlich etwa 15 000 Euro zu erwarten.
Heute, Dienstag, beschäftigt sich der Umwelt- und Stadtentwicklungsausschuss mit dem Projekt; am Donnerstag, 12. Mai, tut dies die Bezirksvertretung Mitte.

Artikel vom 10.05.2005