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Schwaches Wachstum

Vertrauenskrise verhindert Aufschwung


Berlin (Reuters). Fehlendes Vertrauen von Investoren und Konsumenten in die wirtschaftliche Zukunft Deutschlands verhindert nach IW-Ansicht einen Aufschwung. »Das Misstrauen sitzt tief, in die Wirtschaftspolitik, in die Wirtschaftsordnung, in die Dynamik unseres Systems«, sagte der Chef des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), Michael Hüther, gestern bei der Vorlage der neuen IW-Konjunkturprognose. Deshalb müssten Politiker, Gewerkschaften und Firmen neues Vertrauen schaffen.
Wegen des eingetrübten Wirtschaftsklimas rechnet das IW nur noch mit einem Wirtschaftswachstum von 0,75 Prozent in diesem und etwa einem Prozent im kommenden Jahr. »Die Inlandsnachfrage ist unverändert kraftlos«, sagte Hüther, der nicht wie andere Experten mit einer merklichen Erholung in der zweiten Jahreshälfte rechnet Noch im April hatte das IW angesichts wieder besserer Investitionsneigung der Unternehmen ein Wachstum von einem bis 1,5 Prozent für möglich gehalten.
Angesichts der trüben Wachstumsaussichten rechnet das IW nicht mit einer Wende am Arbeitsmarkt. 2005 werde die Arbeitslosigkeit im Schnitt bei 4,8 Millionen liegen und 2006 nur auf 4,7 Millionen sinken. Dies bremse wiederum die Konsumfreude der Bürger. Für 2005 erwartet das Institut nur einen Anstieg der privaten Konsumausgaben um 0,5 Prozent, für 2006 ein Plus von 0,75 Prozent.

Artikel vom 10.05.2005