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Sicher wohnen in jeder Beziehung

Neue Ordnungspartnerschaft von Polizei, Stadt und Vermietern

Von Burgit Hörttrich
Bielefeld (WB). »Es gibt ältere Menschen, die aus Angst ihre Wohnung kaum noch verlassen,« sagte Polizeipräsident Erwin Südfeld. Zum sicheren Wohnen gehöre als ein wichtiger Faktor das Wohnumfeld: ». . .keine Graffiti, keine dunklen Hauszugänge, eine helle Straßenbeleuchtung.« Damit alle Bielefelder sicher wohnen können, wurde eine neue Ordnungspartnerschaft ins Leben gerufen.

Partner sind Polizei, Stadt, Wohnungsbaugesellschaften. Die Urkunden unterzeichneten gestern Südfeld, Oberbürgermeister Eberhard David, Norbert Müller (BGW) und Michael Seibt (Freie Scholle). Gemeinsames Anliegen sei, so David, dass neben der objektiven Sicherheitslage auch das subjektive Sicherheitsgefühl verbessert wird. Und, so Südfeld, dass »die Menschen nicht allein sind mit ihren Sorgen und Ängsten«. Erster Kriminalhauptkommissar Udo Golabeck wies darauf hin, dass in Bielefeld die Zahl der Straftaten zurück gegangen sei. So seien noch 2003 beim Straßenraub 182 Taten registriert worden, 2004 dann 140 Taten. Noch vor zehn Jahren habe es 1500 Einbrüche gegeben, 2004 waren es 519.
Um das Gefühl sicher leben zu können, noch weiter zu steigern, soll es fünf »Bausteine« geben. Da seien die 50 Bezirksbeamten als Ansprechpartner in den Wohnvierteln, die polizeiliche Beratung, wie Haus und Wohnung durch bessere Schlösser, Alarmanlagen oder Notrufeinrichtungen sicherer gemacht werden können, durch Gestaltung des Wohnumfeldes - Golabeck nannte als positives Beispiel für eine gelungene Wohnumfeldumgestaltung den Rabenhof - Vorbeugung gegen häusliche Gewalt und Beratung für Senioren.
Geplant sei als eine erste Maßnahme im Rahmen der neuen Ordnungspartnerschaft eine Schulung von Hausmeistern noch im Mai, um sie zum Beispiel aufmerksam zu machen auf Fälle häuslicher Gewalt. Erwin Südfeld ergänzte: »Wer Gewalttaten in einer Familie vermutet, weiß oft nicht, was er tun soll - oft beeinträchtigt häusliche Gewalt den sozialen Frieden eines ganzen Hauses.«
In der Ordnungspartnerschaft arbeiten unter anderem der Kriminalpräventive Rat, der Seniorenrat, der Verein »Stadtklar« mit. Die Polizei wünscht sich, dass auch weitere Wohnungsunternehmen - mit 48 000 Wohnungen geben sie einem Drittel der Bielefelder Bevölkerung ein Zuhause - dazu kommen werden. Südfeld: »In einer sicheren Stadt lohnt es sich zu leben.«

Artikel vom 10.05.2005