10.05.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Unfallchirurg aus Bethel
Opfer der Flutkatastrophe

Dr. Hartmut Locher starb in Khao Lak


Bielefeld-Bethel (mm). Dr. Hartmut Locher, bis zum Sommer vorigen Jahres Unfallchirurg an den Krankenanstalten Gilead, ist Opfer der Flutkatastrophe in Südostasien geworden. Er starb am 26. Dezember 2004 in Khao Lak (Thailand) im Alter von 60 Jahren. Nach Monaten der Ungewissheit erhielten die in Herrenberg bei Stuttgart lebenden Angehörigen des Mediziners Anfang April die Nachricht, dass die Leiche Lochers identifiziert worden sei.
Viele Jahre habe der Arzt Südostasien bereist, berichtet dessen Bruder Ulrich-Dieter Locher. Nach dem Eintritt in den Ruhestand habe er vorgehabt, jeweils ein halbes Jahr in seinem Haus in Thailand und in Bielefeld zu leben. Anfang November vorigen Jahres habe er sich von der Familie verabschiedet, im März zurückkommen wollen.
»Wir hatten regelmäßigen Kontakt über Handy vereinbart,« berichtet Ulrich-Dieter Locher. Als sein Bruder unmittelbar nach der Katastrophe nicht mehr zu erreichen gewesen sei, habe er schon das Schlimmste befürchtet. »Obwohl wir die Hoffnung nie aufgegeben haben, sind wir froh, dass wir nach der Identifizierung Gewissheit hatten«, sagt Locher. Die Urnenbeisetzung findet am kommenden Freitag in Herrenberg statt.
Nach dem Medizinstudium begann Hartmut Locher seine ärztliche Laufbahn in Bremen. An den Krankenanstalten Gilead war er von 1979 als Unfallchirurg tätig. »Er war mit großer Begeisterung Arzt«, sagt der Bruder, »genau so hat er sich auf das Leben im Ruhestand gefreut. Die Flut hat alle Pläne zunichte gemacht.«

Artikel vom 10.05.2005