Bielefelder Regisseur Matthias Müller zum siebten Mal in Oberhausen bei den Kurzfilmtagen
Von Klaus Peters Oberhausen (dpa). Die Suche nach dem »Ich« und den Mitmenschen ist der dramaturgische Leitfaden in den Wettbewerbsfilmen der Kurzfilmtage Oberhausen. Mit mehr als 130 Beiträgen in vier Kategorien startete der Wettbewerb in seine 51. Auflage. Mit der Frage nach der eigenen Identität beschäftigt sich etwa der Film »Drei Versuche zu meinem Vater« von Ali Zojaji (Münchner Filmhochschule): eine achtminütige Liebeserklärung eines deutschen Sohnes an seinen iranischen Vater, der in die Heimat ging und seinen Sohn im Ruhrgebiet zurückließ. Oder der 35-Minuten-Streifen »Mein bester schlimmster Fehler« (Athanasios Karanikolas, Potsdam-Babelsberg) über die Befreiung griechischer Frauen im australischen Exil vom Patriarchat. »Remake« der Hannoveranerin Claudia Splitt zeigt knapp 20 Minuten lang Single-Alltag. Zum siebten Mal innerhalb der vergangenen zehn Jahre ist der Bielefelder Regisseur Matthias Müller in Oberhausen dabei. Mit »Album« legt er sowohl im deutschen als auch im internationalen Wettbewerb eine persönliche Sammlung ruhiger Stimmungsbilder vor, unterlegt mit Musik. Die Komposition (24 Minuten) erinnert stark an die Installation »Five Angels for the millenium«, die Bill Viola 2003 im Gasometer Oberhausen gezeigt hat. Aus der Sicht eines kleinen Mädchens schildert der Film »Charley's Girls« (Astrid Heibach, Köln) die Geschichte einer Düsseldorfer Punkband der ersten Stunde. Band-Mitgründer Franz Bielmeier wurde mit 35 Jahren Großvater, seine Enkelin begibt sich 22 Minuten lang auf eine anrührende Spurensuche in der Düsseldorfer Altstadt. Eine witzige Dokumentation ist der Achteinhalb-Minuten-Film »Freie Weihnachten« der Frankfurterin Sylvie Hohlbaum: Ein Beamter aus Offenbach will den deutschen Weihnachtsmarkt in die russische Partnerstadt Orjol exportieren. Dazu gibt es Ausschnitte aus einem Lehrfilm, in dem der Aufbau von Glühweinständen und der Anschluss von Wasserleitungen erklärt werden.
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