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Müssen wir auf Kinder verzichten?


Zu der Berichterstattung »Kinder sind doch ein Lebenselixier« vom 7. Mai gingen mehrere Leserbriefe ein:

Wir haben vier Kinder - inzwischen erwachsen - und zwei Enkelkinder. Nicht auszudenken, was uns hätte passieren können, wäre uns ein solcher Richter begegnet. Ein Armutszeugnis, was uns da jetzt auch die Justiz ausstellt. Meine Frau formulierte spontan: Dieser Richter sollte seinen Posten aufgeben. Tiere erwünscht, aber bitte keine Kinder, denn Tiere die Lärm machen, die kann man ja notfalls erschießen oder ins Tierheim abschieben.
Wen Kinderlärm und Kinderlachen stört, der soll sich fragen, ob er nicht auch Kind gewesen ist. Der Aussage von Prof. Hurrelmann können wir uns nur anschließen.
Wir haben eigentlich immer Wege gefunden, unseren Kindern auch Rücksichtnahme beizubringen. Bei etwas mehr Verständnis unter Nachbarn müsste das auch sonst möglich sein.
Bei dieser Gelegenheit kommen wir auf ein ganz frisches Erlebnis im Zug nach Aachen. Wir wollten einmal mit den Enkelkindern und Kindern (also sechs Personen) eine Zugfahrt machen, weil sich die Enkelkinder das so gewünscht haben. Wir reservierten Plätze in einem Großraumwagen. Die Enkel waren so erregt und nicht gerade schweigsam, als sie und wir in unverschämter Weise von einem Mitreisenden (er arbeitete mit und an seinem Laptop) verbal attackiert wurden, wir sollten doch bitte ein anderes Abteil aufsuchen, ob wir das Schild (Ruhezone) nicht gelesen hätten. Nein wir hatten es nicht gelesen, die DB hatte sich bei der Reservierung vertan. Es wären an anderer Stelle etliche ruhige Plätze frei, wir empfahlen dem Mitreisenden doch dort Platz zu nehmen, aber er blieb unversöhnlich.
Deutschland, was wird aus deinen Kindern. Müssen wir darauf verzichten?
RUDOLF GELLERBielefeld

Artikel vom 10.05.2005