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Müntefering stattet alten
Freunden einen Besuch ab

SPD-Parteichef zu Gast im Elfriede-Eilers-Zentrum der AWO


Bielefeld (MiS). So ganz kam SPD-Chef Franz Müntefering auch beim Besuch im Bielefelder Elfriede-Eilers-Zentrum der AWO nicht um die von ihm angestoßene Kapitalismusdebatte herum. Aber von Norbert Wellmann, dem Vorsitzenden der Arbeiterwohlfahrt OWL, erntete er Zustimmung für seine Thesen: »Du sagst zu Recht, dass beim kurzatmigen Profithandeln nicht nur die einzelnen Menschen und die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen aus dem Blick geraten, sondern auch die Handlungsfähigkeit des Staates rücksichtslos reduziert wird.«
Aber »Münte« schien es auch zu genießen, sich an sein früheres Amt als Arbeits- und Sozialminister in NRW zurückzuerinnern. »Meine Frau hat gesagt, ich hätte das Amt behalten sollen«, merkte er schmunzelnd an. Als Landesminister hatte er häufiger Kontakt mit der AWO in OWL. Deshalb erkundigte er sich auch nach deren aktuellen Projekten, lobte deren Freiwilligenakademie. »Wo kriegt ihr die Leute her«, wollte er von Geschäftsführer Wolfgang Stadler wissen, der von einer erfolgreichen Anzeigenkampagne berichtete. Stadler erläuterte auch, dass sich die AWO in OWL zu einer Institution mit 3700 Mitarbeitern entwickelt habe, 110 Millionen Euro Umsatz erziele.
Der SPD-Parteichef kündigte an, dass die Sozialdemokraten mit der Förderung der Bildung von Kindern im Vorschulalter einen weiteren familienpolitischen Schwerpunkt setzen wollten. Auch die Reform der Pflegeversicherung will er voranbringen, vor allem etwas für die wachsende Zahl demenzkranker Menschen tun. Der Besuch bei der AWO in Bielefeld war auch der Besuch bei Elfriede Eilers. Die frühere SPD-Bundestagsabgeordnete ist die Namensgeberin des AWO-Zentrums. Und sie schaute dem Parteichef über die Schulter, als der sich in das Gästebuch des Zentrums eintrug. Politik

Artikel vom 07.05.2005