Von Dirk Schröder Detmold (WB). Der 2000. Jahrestag der Varusschlacht im Teutoburger Wald im Jahr 2009 wirft bereits seine Schatten voraus.
Unter dem Motto »Hermann lebt, Hermann bebt« ruft die Lippe Tourismus & Marketing AG am Sonntag, dem 22. Mai, zum »1. Hermannstag« am Fuße des Denkmals. Es soll ein Tag für die ganze Familie werden. »Der Hermann wird im Bewußtsein der Menschen als Symbol für die Zeit der Varusschlacht gesehen«, erläuterte Gerd Przybyla von Lippe Tourismus am Mittwoch. Um diese Region als Kulturraum bekannter zu machen, reiche es heutzutage nicht mehr, dass die Menschen das Denkmal anschauten oder bestiegen. »Wir müssen den Hermann inszenieren, ohne ihn zu verkitschen, wir müssen jetzt schon auf das Jahr 2009 aufmerksam machen.« Przybyla ist überzeugt, dass es mit diesem Konzept gelingen wird, Lippe europaweit zu vermarkten. Die Veranstalter wollen zudem erreichen, den Lippern und Ostwestfalen »ihren Hermann« wieder näherzubringen, so dass diese ihn selbst wieder besuchen. Ein erster Anfang wird mit dem Hermannstag am 22. Mai und einem »Kulturerlebnisprogramm« von 11 bis 18 Uhr gemacht. Da wird ein kulturhistorischer Markt als »Römer- und Germanenlager präsentiert. Da können die Besucher lernen, wie die Germanen töpferten und die Kinder spielerisch bei Ausgrabungen Funde aus der Varuszeit ans Licht bringen. Gerste galt als Nahrung der Gladiatoren, den Germanen gab sie Ausdauer und Kraft - da darf natürlich das neu kreierte »Hermanicus-Brot« nicht fehlen. Und wenn man den Organisatoren glauben darf, werden zwei waschechte Lipper am 22. Mai den Beweis führen, dass die Varusschlacht nicht in Kalkriese stattgefunden haben kann. Przybyla: »Das Thema wird für viel Emotionen sorgen.« Und Joachim Bünemann, Verbandsvorsteher des Landesverbands Lippe, ergänzte: »In Kalkriese ist man schon außerordentlich nervös.« Das diesjährige Fest - Przybyla: »Erst zur Landtagswahl und dann zum Hermann« - soll aber keine einmalige Angelegenheit bleiben. Przybyla und sein Team haben große Pläne für die nächsten Jahre. So wird im Jahr der Fußball-Weltmeisterschaft auch in Lippe ein Fußballspiel organisiert. Hier sollen dann original Römer gegen echte Germanen antreten. Und zum zweiten Hermannfest soll als Uraufführung auch die »Lippe-Hymne« erklingen. Przybyla: »Hermann lebt, bebt, und ist in Bewegung für Lippe.«
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