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Horst Gamon und Harry Garstecki (re.) mit ihren Leihgaben.

Kein Titel, aber lange Tradition

»Museum auf Zeit« zum Arminia-Jubiläum aus dem Nichts aufgebaut

Von Burgit Hörttrich
Bielefeld (WB). Horst Gamon war zu seiner aktiven Zeit für eine »Flugeinlage« immer gut. Der Alt-Armine, der 1961 mit der Elf die Westfalenmeisterschaft gewann, war hingerissen, als er sich selbst auf einem Großfoto, Exponat der Ausstellung »100 Jahre Leidenschaft - 100 Jahre Arminia«, entdeckte.

Gamon kann sich genau erinnern: »Das war 1965 gegen den VfL Osnabrück. Mein Schuss, der auf dem Foto zu sehen ist, ging knapp am Tor vorbei, aber wir haben trotzdem 6:3 gewonnen.« Sein ehemaliger Mannschaftskollege Harry Garstecki entdeckt nicht nur sich selbst auf einem Mannschaftsfoto, sondern auf einer Aufnahme der Zuschauertribüne auch Frau und Schwester. Die beiden Alt-Arminen: »Wir haben aus eigenem Bestand Exponate zur Verfügung gestellt.« Das von Gamon ist außergewöhnlich: ein Stück Beinknochen, das ihm nach einer Verletzung entfernt wurde und das er seitdem aufbewahrt.
Das Museum auf Zeit in der Traglufthalle am Kesselbrink zeigt bis zum 31. Juli nicht nur die Geschichte der Arminen vom ersten Spiel auf dem Kesselbrink bis heute, sondern verknüpft sie mit Stadthistorie. Ausstellungsmacher Dr. Jürgen Büschenfeld: »Die Objekte für sich genommen wären reizlos, wenn es da nicht die Geschichten gäbe. Sie pfeifen quasi die ÝSpiele im KopfÜ an.« Die Ausstellung, so Mane Huchler (Visart) habe »aus dem Nichts heraus« aufgebaut werden müssen. Roland Kentsch, DSC-Geschäftsführer Finanzen, lobte: »Arminia ist zwar ein Club ohne Titel, aber mit langer Tradition. Die Ausstellung trägt dazu bei, diese Tradition lebendig zu halten.« Oberbürgermeister Eberhard David nannte die Ausstellung in der Traglufthalle »einen unverwechselbaren Ort«.
Das Konzept der Ausstellung geht jedenfalls auf: Spielzüge »von früher« wurden noch einmal haarklein diskutiert, Schiedsrichterentscheidungen in Frage gestellt und lange zurückliegende Erfolge bejubelt.
Geöffnet ist die Schau von heute, 5. Mai, an bis zum 31. Juli, täglich von 9 bis 21 Uhr (montags und donnerstags bis 18 Uhr).

Artikel vom 05.05.2005