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»Arminia noch zehn Jahre
in der ersten Bundesliga«

DSC-Trainer Uwe Rapolder beim Bielefelder Capyttel


Bielefeld (mm). »Sie haben uns beeindruckt«: Dr. Bernhard von Schubert, Vorsitzender des Verkehrsvereins, traf mit dem Kompliment an Uwe Rapolder das Urteil der 180 Gäste des Bielefelder Capyttels auf den Punkt. Eine knappe »Halbzeit« hatte der Trainer des DSC Arminia beim Traditionsessen des Verkehrsvereins mit Bohneneintopf und roter Grütze über Fußball geplaudert - klug, witzig und charmant, mit nachdenklichen Untertönen.
Die Bitte, Rapolder möge die Festrede halten, sei als Verbeugung vor dem Jubilar Arminia Bielefeld zu werten, sagte von Schubert bei seiner Begrüßung im großen Saal des Alten Rathauses. Und er versprach dem Trainer, ihm »die« Frage - bleibt er oder bleibt er nicht - zu ersparen.
Er sei etwas nervös, gestand Rapolder. Ähnlich sei seine Gefühlslage gewesen, als er im März vorigen Jahres bei der Arminia seinen Dienst angetreten habe: »Ich habe aber sofort gesehen, hier kannst du was erreichen.«
Seinen Spielern hat er damals eine einfache Formel an die Tafel gemalt: Erfolg gleich Wille mal Fähigkeit. Das Können lasse sich schulen, sagte Rapolder, Wille, und Leistungsbereitschaft müssten aber vorhanden sein. Dies sei nicht zuletzt eine Charakterfrage. Und Charakter sieht er bei der Arminia 2005 gegeben.
»Erfolg ist planbar«, meinte der Fußballehrer - wenn die Voraussetzungen stimmten: Der Etat, das Ziel, der Kader, die Logistik, das Umfeld. Bange machen vor der »reichen« Konkurrenz gelte nicht. »Ich bin überzeugt, dass Arminia trotz des kleinen Stadions noch zehn Jahre in der ersten Bundesliga spielen kann«. Erlebnisfußball natürlich. Denn das ist des Trainers Philosophie: »Die Zuschauer müssen Spaß haben, wenn sie ins Stadion kommen.« Das Ergebnis sei wichtig, keine Frage, »aber wer sagt dann, dass man mit attraktivem Fußball nicht gewinnen kann?«
Im gegenseitigen Respekt der Akteure sieht Rapolder ein weiteres Erfolgsrezept. Ein Trainer müsse »Überzeugungskompetenz« besitzen. Und den Spielern, »die mit ihrem Hobby viel Geld verdienen«, stünde Bescheidenheit und Demut gut zu Gesicht.
Bleibt er oder bleibt er nicht? Uwe Rapolder umdribbelte diese Frage geschickt. Immerhin: Er lud seine Zuhörer - so sie noch mehr über Fußball erfahren wollten - zum Training ein. »Und das«, meinte einer von ihnen, »das ist doch ein gutes Zeichen.. .«

Artikel vom 05.05.2005