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»Business-English« für die Ingenieure von morgen

FH: Sprachlabor mit interaktiver Software eingerichtet


Bielefeld (sas). Gerhard Janzen ist begeistert: »Das ist eine tolle Sache«, schwärmt er von dem neuen Sprachlabor. Mit einem Kopfhörer sitzt er am Computer und formuliert englische Sätze, beantwortet Fragen und korrigiert seine Aussprache, bis der Computer zufrieden ist. Dabei will der Student keineswegs Englischlehrer werden: Er studiert am Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik der Fachhochschule Bielefeld.
Sprachkurse gibt es schon länger an der FH. Neu aber ist das Sprachlabor, das die Fachbereiche Elektrotechnik und Maschinenbau eingerichtet haben. Der Clou dabei sind die Spracherkennung und die interaktive Lernsoftware für Englisch, Französisch, Spanisch und Italienisch. Die Studierenden lernen spielerisch und effizient - und das Programm hat eine Lernstandsdatei für jeden Benutzer: »Man kann nur weiterkommen in den Lektionen, wenn der Stoff sitzt. Etwas anderes lässt die Software nicht zu«, erklärt Dekan Prof. Dr. Bernd-Josef Schumacher, der sich sehr für das Sprachlabor eingesetzt hat. Insofern, lacht er, funktioniert das Programm wie ein Computerspiel, bei dem das nächsthöhere Level nur erreicht wird, wenn bestimmte Aufgaben gelöst sind.
»Sprachfähigkeit und internationale Kontakte sind heute einfach ein Muss - auch für Ingenieure«, erklärt Schumacher, warum die beiden Fachbereiche gut 10 000 Euro allein in die fünf Arbeitsplätze investiert haben. Und Lehrveranstaltungen in englischer Sprache hält er nicht für die Lösung, traut er sich auch nicht wirklich fehlerfrei zu. Fünf weitere Arbeitsplätze sollen daher möglichst bald folgen - wenn wieder Geld da ist.
Sein Kollege Prof. Dr. Wolf-Berend Busch, Prodekan am Fachbereich Maschinenbau, ergänzt, dass zudem relativ viele Studierende mit nur unzureichenden Sprachkenntnissen an die FH kommen. »Sie können sich zumindest einen Mindeststandard erarbeiten.« Andere wiederum, sagt Sprachlehrerin Cornelia Streibel, können gute Kenntnisse vertiefen oder sich zum Beispiel mit dem Programm »Business English« auch für Verhandlungen und Präsentationen fit machen.
Mindestens zwölf Stunden am Tag ist das Sprachlabor geöffnet. Studierende, die zwischen ihren Lehrveranstaltungen Leerlauf haben, können die Zeit also sinnvoll nutzen. Für künftige Studentengenerationen wird das ohnehin Pflicht: Bei der nächsten Studienreform, soll verankert werden, dass ein Schein in technischem Englisch oder Spanisch Pflicht wird.

Artikel vom 20.05.2005