05.05.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Wiese muss sieben Jahren in Haft

Urteile im Münchener Terror-Prozess gegen vier Neonazis verkündet

Martin Wiese erhielt sieben Jahre Haft.

München (dpa). Fast 18 Monate nach dem vereitelten Bomben-Anschlag auf das Jüdische Zentrum in München ist der Neonazi Martin Wiese als Hauptbeschuldigter zu sieben Jahren Haft verurteilt worden. Das Bayerische Oberste Landesgericht in München sprach den 29-Jährigen am Mittwoch der Rädelsführerschaft in einer terroristischen Vereinigung sowie mehrerer Waffendelikte schuldig.
Die 22 bis 28 Jahre alten Mitangeklagten verurteilte das Gericht unter anderem wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung. Gegen sie wurden Haftstrafen von fünf Jahren und neun Monaten, vier Jahren und drei Monaten sowie zwei Jahren und drei Monaten verhängt.
Die vier Führungsmitglieder der rechtsextremen Münchner »Kameradschaft Süd« planten nach Auffassung der Gerichts »eine blutige Revolution«, bei der unter Einsatz von Waffen und Menschenleben die freiheitlich-demokratische Grundordnung beseitigt werden sollte. Ziel sei die Errichtung einer nationalsozialistischen Diktatur gewesen, sagte der Vorsitzende Richter Bernd von Heintschel-Heinegg. Die Gruppe habe sich für ihre Umsturzpläne scharfe Waffen, Munition und 1,2 Kilogramm hoch explosiven TNT-Sprengstoff besorgt.

Artikel vom 05.05.2005