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Den Menschen von
heute Mut machen

Peter Kloeppel berichtet über »Stille Helden«


RTL, Sonntag, 22.30 Uhr: Der Staat Israel verleiht nichtjüdischen Menschen, die ihr Leben dafür einsetzten, Juden vor dem Holocaust zu retten, die Auszeichnung »Gerechter unter den Völkern«. Weltweit wurden bislang über 20000 Menschen ausgezeichnet, gut 400 davon sind Deutsche. RTL-Chefredakteur Peter Kloeppel traf für seine Dokumentation »Stille Helden« -ÊUntertitel: »Wie mutige Menschen Juden vor den Nazis retteten« - einige von ihnen und ließ sie ihre Geschichte erzählen.
Kloeppel reiste unter anderem mit Heinz Drossel, einem ehemaligen Wehrmachtsoffizier, zur Gedenkstätte Yad Vashem nach Jerusalem. Drossels Name ist hier in der »Mauer der Gerechten« eingraviert. Drossel bewahrte 1942 eine Jüdin vor dem Tod. Er gab ihr 6000 Reichsmark und brachte sie bei einem Freund unter. Außerdem verteilte er die vierköpfige Familie Fontheim in Berlin auf mehrere Wohnungen, auf die die Nazis keinen Zugriff hatten.
Kloeppel begegnete auch Juden, die ihr Überleben des Holocaust jenen »stillen Helden« verdanken, die sie vor Mord und Vernichtung bewahrten: Zum Beispiel Irene Bento, die gemeinsam mit ihrem Mann Peter die Geschichte ihrer Rettung durch Adolf und Maria Althoff, die damaligen Leiter des gleichnamigen Zirkus, erzählt.
Zusätzlich führt Kloeppel Gespräche mit prominenten Zeitzeugen wie den Autoren Marcel Reich-Ranicki und Ralph Giordano, dem Präsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland, Paul Spiegel, sowie dem Filmproduzenten Artur Brauner. »Wir waren der Meinung, dass man im Zuge der Berichterstattung 60 Jahre nach Kriegsende auch eine Seite von Deutschland zeigen sollte, die den Menschen von heute Mut macht«, sagt Kloeppel. »Sie soll zeigen, dass es sich lohnt, aufzustehen und gegen ein totalitäres Regime anzugehen.«

Artikel vom 07.05.2005