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Mehr Arbeit für die Offiziellen

Handball: Ab dem 1. August kommen die neuen Regeln

Von Thomas Bertz
Bielefeld (WB). Kaum ist der letzte Pfiff der Handball-Saison verklungen, richten sich die Blicke der Fans schon wieder auf die kommende Serie. Bevor es hier losgehen kann, heißt es aber nicht nur neue Ligazugehörigkeit sowie Zu- und Abgänge parat zu haben, sondern auch die neuen Regeln, die ab dem 1. August in Kraft treten.

Regelmäßig schraubt der Deutsche Handball Bund (DHB) an den Regeln, damit das Spiel für die Zuschauer noch schneller und attraktiver wird, gleichzeitig aber auch sicherer. Das WESTFALEN-BLATT hat die Neuerungen unter die Lupe genommen.
Gab es einen Freiwurf nach dem Ende der offiziellen Spielzeit, gab es immer ein bisschen Hektik. Die fällt fortan weg. Nur noch die angreifende Mannschaft darf einen größeren Werfer einwechseln, das abwehrende Team nicht. Dafür müssen alle vom einzeln stehenden Werfer drei Meter Abstand halten. Die Frage, wer wirft, und das undurchsichtige Gedränge um den Ball entfällt somit.
Auf die Offiziellen auf der Bank kommt etwas mehr Arbeit zu. Der Mannschaftsverantwortliche ist - bei Androhung von Strafe - dafür zuständig, dass sich im Auswechselbereich nur eingetragene Personen aufhalten. Zudem dürfen die Offiziellen das Losen vor dem Spiel übernehmen, da die Funktion des Spielführers/Kapitäns abgeschafft worden ist. Sollten sich die Offiziellen während des Spiels unter die Zuschauer mischen und sich nicht regelkonform verhalten, dürfen sie auch dort von den Schiedsrichtern bestraft werden.
Gleiches gilt für Personen, die einen Schiedsrichter erst angehen und später in den Spielberichtsbogen eingetragen werden. Ab sofort können sie dann bestraft werden.
Bei einem Pfiff aus den Zuschauerreihen - eine zunehmende Unsportlichkeit der Fans - der frei vor dem Torwart steht und ihn irritiert, wird mit Strafwurf geahndet.
Bei Strafwurf-Entscheidung müssen die Schiedsrichter fortan nicht mehr die Zeit anhalten. Als Empfehlung gibt der DHB an die Referees, dass bei Werfer- oder Torwartwechsel Time-out gegeben werden sollte. Nicht mehr korrigieren müssen die Schwarzkittel fortan den Freiwurf nach dem so genannten »Kreis ab«. Ab August geht ein solches Fehlverhalten mit Abwurf aus dem Torraum weiter.
Doch nicht jede Regeländerung ist auf Schnelligkeit aus: So ist es etwa verboten, außerhalb des Spielfeldes Schwung zu holen. Dies wird im Wiederholungsfall mit Freiwurf für die Defensive geahndet. Ebenso ist bei der Ausführung der schnellen Mitte darauf zu achten, dass der Werfer steht; und zwar auf der Mittellinie.
Nach einer Deckenberührung gibt es nach den neuen Regeln Einwurf statt wie bisher Freiwurf.
Auch an die Sicherheit der Spieler haben die Herren über die Regeln gedacht. Denn die Schiedsrichter sollen Spieler, die im Sprung sind und deshalb bei den Abwehraktionen in der Luft relativ schutzlos besonders beachten. Auch »kleine, harmlos aussehende« Fouls könnten Verletzungsauswirkungen haben, bis zum langfristigen Ausfall, heißt es in den DHB-Papieren. Dies sollten die Schiedsrichter in ihre Entscheidung einfließen lassen und den Foulspieler unter Umständen disqualifizieren.

Artikel vom 30.05.2005