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»Viel über ältere Menschen dazugelernt«

DRK-Pflegeheim sucht Zivildienstleistende - Pascal Fechner und Fabian Blank gehen bald

Borgholzhausen (kan). Der eine hat den Hausmeister Hans-Werner Senfter unterstützt, der andere auf der Station 1a im Dementen-Bereich gearbeitet. Für Fabian Blank und Pascal Fechner endet in Kürze die Zivildienstzeit im DRK-Pflegeheim. Das »Haus Ravensberg« ist noch auf der Suche nach Nachfolgern.

»Und das wird immer schwieriger, weil immer weniger junge Männer eingezogen werden und die Zivildienstzeit im vergangenen Herbst zudem von zehn auf neun Monate verkürzt worden ist«, sagt Heimleiter Erwin Münsberg.
Dass sich das Engagement der »nicht ausgebildeten Mitarbeiter auf Zeit« lohne, davon ist Ingrid Stolte, Zivildienst-Beauftragte des Pflegeheims, überzeugt: »Unsere Erfahrungen zeigen, dass den Zivildienstleistenden bei guter Einweisung und Anleitung die Mitarbeit sehr gut gelingt und vor allem auch Spaß macht. Und sie bedeuten oft ein wichtiges Stück Lebensqualität für die Bewohner.« Das Pflegepersonal habe immer weniger Zeit, die Zivis hätten ganz andere zeitliche Möglichkeiten, sich mit den Bewohnern zu befassen, und das würden diese ihnen auch danken.
Diese Erfahrung haben auch Fabian Blank (19) und Pascal Fechner (21) gemacht. »Ich habe viel dazugelernt, Handwerkliches, aber auch viel über ältere Menschen, mit denen ich vorher fast nichts zu tun hatte. Die Geschichten, die sie erzählen, sind sehr interessant«, berichtet der Brockhagener Fabian Blank. Das bestätigt auch Pascal Fechner, der den »Job« nur weiterempfehlen kann.
Der Piumer arbeitet seit September auf Station und befasst sich viel mit dementen Menschen. »Das war am Anfang schwierig, aber man lernt, mit ihnen umzugehen«, erzählt der 21-Jährige. Er habe beispielsweise den Bettlägerigen beim Essen geholfen und die Bewohner ins Bett gebracht. Geduldiger sei er geworden.
Fabian Blank ist nicht in der Pflege im Einsatz, sondern im technischen Dienst. Gemeinsam mit dem Hausmeister hat er täglich eine ganze Reihe verschiedener Aufgaben zu erfüllen. So müssen Wäsche und Müll auf allen vier Stationen des Pflegeheims eingesammelt werden. »Wir kontrollieren täglich die Reparatur-Bücher, und wenn es etwas zu reparieren gibt, dann erledigen wir das«, sagt der 19-Jährige.
Eine morgendliche Stadtfahrt gehört ebenfalls zu seinen Aufgaben. Er erledigt kleine Einkäufe für die Bewohner, geht zur Bank und zur Post. Ob Gartenarbeit oder Stühleräumen im Saal, wenn eine Veranstaltung ansteht, der Aufgabenbereich ist vielfältig. Und natürlich hatte Fabian Blank auch Kontakt zu den Bewohnern, die er von den Stationen herunterholte, um sie zum Friseur oder zu einem Fest zu begleiten.

Artikel vom 05.05.2005