05.05.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Liebe zwischen
Vater und Sohn

Tragikomödie »Netto«


In den Mittelpunkt seines tragikomischen Debüts hat Robert Thalheim einen alleinerziehenden Vater und dessen Teenagersohn gestellt. Der Film wurde beim Saarbrücker Max-Ophüls-Nachwuchsfestival im Wettbewerb sowie in der Reihe Perspektive Deutsches Kino gezeigt.
Der arbeitslose Thekenphilosoph Marcel Werner (Milan Peschel) quasselt jeden, der es hören will (oder auch nicht), mit seinem Wissen über Sicherheitstechnik und plumper Gesellschaftskritik zu. Auch an verqueren Theorien über geschlechtsspezifische Morde lässt er es nicht fehlen. Verzweifelt sucht Marcel einen Job in der »Security-Branche«; bisher verdiente er seine Brötchen aber nur als gewöhnlicher Nachtwächter.
Als plötzlich sein Sohn Sebastian (Sebastian Butz) vor seiner heruntergekommenen Wohnung am Prenzlauer Berg steht, hält sich Marcels Begeisterung in Grenzen. Doch der Filius hat keine Lust, zur hochschwangeren Mutter und ihrem neuen Freund in ein hübsches Häuschen vor den Toren Berlins zu ziehen. So unterstützt der 15-Jährige den ungelenken Papa beim Bewerbungsgespräch und berät ihn beim Krawattenkauf. Die beiden bilden bald ein Team, auch wenn Werner senior noch ein paar Nackenschläge hinnehmen muss.
Der Film behandelt auf humorvolle Art und Weise die Liebe zwischen Vater und Sohn, die erste romantische Liebe und vieles mehr von dem, was das Leben sonst noch an Selbstfindungskrisen zu bieten hat.

Artikel vom 05.05.2005