05.05.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Spielwaren Siwerth schließt am 15. Mai

Geschäftsräume in Werther stehen leer

Von Dunja Henkenjohann
Werther (SN). So manche Träne ist in Werther geflossen, als Silke Senftleben ihren Kunden erklären musste, warum sie in diesen Tagen mit günstigen Angeboten lockt. Der Grund für das »Schnäppchenfieber« ist alles andere als erfreulich. Das Spielwarengeschäft Siwerth schließt seine Pforten.

»Mir ist der Entschluss überhaupt nicht leicht gefallen«, sagte Silke Senftleben, die das Spielwarengeschäft in Werthers guter Stube seit April 1999 betreibt. »Doch es ging nicht mehr«, seufzt die Geschäftsfrau, die das Stadtfest gerne noch »mitgenommen« hätte. Neben der wirtschaftlichen Lage sei auch die Tatsache, dass immer mehr Kinder immer früher zu Computerspielen greifen, für die schlechter werdenden Geschäfte verantwortlich. Erst vor einem Jahr hatte ihr Mann Klaus das zweite Spielwarengeschäft in Dissen aufgeben müssen.
Angefangen hat alles im Sommer 1998: Damals eröffnete Silke Senftleben mit ihrem Ehemann Klaus im Privathaus an der Schloßstraße das »Handelshaus Siwerth«. Der Verkauf von Puppen, Bauklötzen und Gesellschaftspielen in Wohnzimmeratmosphäre kam bei den Kunden sehr gut an. Schließlich wagte die dreifache Mutter den Schritt in die Innenstadt, eröffnete im Frühjahr 1999 an der Ravensberger Straße 18 das Spielwarengeschäft Siwerth. Im August 2004 nahm sie als weitere Einnahmequelle einen Hermes-Versandservice hinzu.
Jetzt allerdings läuft der Räumungsverkauf. Auf sämtliche Artikel gibt es bis zu 50 Prozent, die ehemalige Mitarbeiterin packt bis zur Schließung am 15. Mai noch einmal mit an, denn der Andrang auf die reduzierte Ware war schon am ersten Tag sehr groß. Viele Kunden kamen auch, weil sie gar nicht glauben wollten, was sie draußen lesen mussten. »Der Service ging bei Siwerth immer weit über das normale Maß hinaus«, betonte eine Kundin, wie gut und freundlich sie immer bedient worden ist.
Die etwa 100 Qadratmeter großen Geschäftsräume an der Ravensberger Straße sind noch nicht wieder vermietet. Ebenso stehen seit Anfang der Woche Ladenlokal und Werkstatt des Elektrogeschäfts Husemann leer. Erhard Husemann ist mit seinem knapp 30 Jahre alten Betrieb in den ehemaligen Blumenladen Tappe an der Alten Bielefelder Straße (gegenüber Busbahnhof) umgezogen, weil ihm die 300 Quadratmeter an der Rosenstraße zu groß geworden waren. Der Vermieter sucht nach wie vor nach einem Nachmieter. Doch das sei in »Zeiten wie diesen« sehr schwer.

Artikel vom 05.05.2005