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»Unsere Arminia bewegt die Herzen«

100-jähriges Jubiläum in der Bielefelder Stadthalle war ein glanzvolles Fest des Sportes

Von Burgit Hörttrich

Bielefeld (WB). »Arminia bewegt die Herzen, Arminia, das ist Tradition, Heimatnähe, Emotion.« So beschrieb gestern Abend DSC-Präsident Hans-Hermann Schwick »seine« Arminia. In der Stadthalle feierten 700 Menschen, an der Spitze Alt-Bundespräsident Johannes Rau und DFB-Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder »100 Jahre Leidenschaft«, eben das 100-jährige Jubiläum »ihres« Vereins.
Schwick wünschte sich nach dem Beispiel der Theaterstiftung ähnliche Unterstützung »mit Bürgersinn« für den weiteren Stadionausbau und den Ausbau des Jugend- und Leistungszentrums. Oberbürgermeister Eberhard David antwortete spontan: »Die Stadt ist bereit, Arminia weiterhin zu helfen, es besteht jederzeit Gelegenheit, über Probleme offen zu sprechen.«
Er wusste zudem genau, dass er in einer bekannten Fußballsendung mehr als einmal um ein »Scheinchen« fürs Phrasenschwein gebeten worden wäre. Trotzdem: Fußballweisheiten wie »Der Ball ist rund«, »Elf Freunde müsst ihr sein« oder »Wichtig ist auf'm Platz« kamen ihm locker über die Lippen. Ganz und gar ernst wies David aber auch darauf hin, dass Arminia Bielefeld stets einer der wichtigsten Imageträger der Stadt gewesen sei: »Der Name Arminia Bielefeld hat einen guten Klang in Deutschlands Stadien.«
Alt-Bundespräsident Johannes Rau, der mit seiner Frau Christina gekommen war, erzählte, Fußball sei für ihn eine »späte Erfahrung«: »Als ich Oberbürgermeister von Wuppertal war, spielte der Verein nur ein mickriges Jahr in der ersten Liga.« Außerdem meinte er, niemand wisse so recht, was ein Bundespräsident eigentlich so tue, aber alle wüssten, was ein Bundestrainer tut: »Weil alle es selber Bundestrainer sind.« Bielefeld sei im übrigen, so Rau, eine »traumhafte Stadt«, »wenn auch nicht mehr so traumhaft wie früher, weil meine Frau jetzt in Berlin lebt.«
Moderator Werner Hansch, der souverän durch den Abend führte, sagte über Arminia: »In dem Verein kam nie Langeweile auf, es ging immer rauf oder runter und manchmal auch drunter und drüber.«
Präsident Schwick hofft, den »Fahrstuhl mehrere Spielzeiten außer Betrieb« setzen zu können und die Klasse auf Dauer zu halten: »Arminia ist keine graue Maus, sondern ein belebender Farbfleck in der Bundesliga.« Und er betonte: »Arminia ist kein Schnäppchenmarkt.«

Artikel vom 04.05.2005