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Polio-Fall in Indonesien

Kinderlähmung aus Afrika eingeschleppt


Genf (dpa). In Indonesien ist ein eingeschleppter Fall der Kinderlähmung aufgetreten. Das bestätigte die Sprecherin der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Christine McNab, gestern in Genf.
Es handele sich um »einen importierten Fall«, der vermutlich aus Nordnigeria über Sudan, Saudiarabien und Jemen nach Indonesien gelangt sei. Indonesien galt bisher als poliofrei. Das Einschleppen einer solchen Krankheit sei nicht ungewöhnlich, sagte McNab. Nun müsse jedoch sichergestellt werden, dass der Fall isoliert würde. Das bei einem 18 Monate alten Kind in Westjava entdeckte Poliovirus entspricht nach WHO-Analysen dem in Afrika aufgetretenen. Die WHO startet mit den örtlichen Behörden nun eine Impfkampagne in der Region bei etwa 5,2 Millionen Kindern unter fünf Jahren. Zuletzt war 1995 ein importierter Poliofall in Indonesien registriert worden.
Die WHO will die Kinderlähmung bis Ende dieses Jahres weltweit ausrotten. Nach religiösen Vorbehalten gegen die Impfung war das Poliovirus aus Nigeria in bis zu 14 vorher poliofreie Länder Afrikas verschleppt worden.

Artikel vom 04.05.2005