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Ein Hauch von Rio -
bunte Parade am Teuto

Neunter Carnival der Kulturen findet am 4. Juni statt

Bielefeld (uj). Einmal im Jahr herrscht auf Bielefelds Straßen der Ausnahmezustand, wird getanzt, gesungen und Straßenkarneval à la Rio de Janeiro gefeiert. Zum neunten Mal veranstalten der Shademakers Club und das Welthaus den Carnival der Kulturen. Die bunte Straßenparade steht unter dem Motto »People need People« (Menschen brauchen Menschen) und findet am Samstag, 4. Juni, statt.

75 Gruppen mit 1500 Akteuren geben den Rhythmus vor und präsentieren sich in bunten Kostümen. Besonders die Vernetzung und Kooperation mit internationalen Kulturgruppen bestimmt die Atmosphäre des Carnival, der speziell auch diejenigen Menschen ins Rampenlicht setzt, die es gemeinhin schwer haben, ein Forum zu finden. So bestimmt der integrative Gedanke stark den Charakter des Festes, das nach Schätzung der Polizei im vergangenen Jahr 100 000 Menschen anlockte.
Da die Altstadt neu gepflastert wird, führt die Route in diesem Jahr ab 15 Uhr von der Schloßhofstraße über Turmstraße, Arndtstraße, Bahnhofstraße, Jahnplatz, Niederwall, Rathausplatz, Viktoriastraße, August-Bebel-Straße bis in den Ravensberger Park, wo gegen 18 Uhr die ersten Gruppen erwartete werden und ein Open-Air-Programm mit hochkarätiger Weltmusik stattfindet.
Die Veranstalter haben sich in diesem Jahr entschlossen, den Eintritt für Erwachsene im Park um einen Euro zu erhöhen. Die dadurch entstehenden zusätzlichen Einnahmen werden als Spende an die Flutopfer für Mullaittivu, Sri Lanka, weitergeleitet.
Umgekehrt sind die Veranstalter ihrerseits auf Sponsoren angewiesen, um die mit 70 000 Euro veranschlagten Kosten für die Parade aufbringen zu können. »Ohne die Unterstützung der Stiftung der Sparkasse wären wir aufgeschmissen«, dankt Uschi Dresing, Shademakers, dem Hauptsponsor des Carnival der Kulturen. Das Kulturamt steuert noch 5 000 Euro bei, der Rest der Kosten muss durch Eintrittsgelder und Sponsoren eingespielt werden.
Um die künstlerische Entwicklung in Design, Konstruktion und Kostümbau zu unterstützen, konnten sich in diesem Jahr erstmals Gruppen für eine finanzielle Förderung bewerben. Insgesamt, so Christof Schreckenberg vom Welthaus, wurden 3000 Euro zur Verfügung gestellt. Trotz des scharf kalkulierten, engen Budgets, wolle man ein Zeichen setzen, um dauerhaftes Engagement zu würdigen und Gruppen zu motivieren.

Artikel vom 04.05.2005