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Paul Maar: »Es gibt ein
Leben nach dem Sams!«

»Herr Bello« heißt der neue Liebling der Leserschaft

Von Burgit Hörttrich
Bielefeld (WB). Die Lesung ist ausverkauft. Für Paul Maar nichts Besonderes. Wenn der Erfinder von Papa Taschenbier und dem Sams kommt, dann sind die Karten ruckzuck weg. Paul Maar eröffnete gestern in der Zentralbibliothek den »Lesefrühling«.

Er stellte seine neuen Bücher vor »Kreuz und Rüben, Kraut und quer« und »Herr Bello und das blaue Wunder«. Und das Sams? »Es kommt kein neues Sams-Buch mehr,« betont Paul Maar, denn: »Es gibt auch ein Leben nach dem Sams.« Das ist »Herr Bello«. Auch ein Erfolg. Natürlich. Der Autor: »Bereits die dritte Auflage, obwohl das Buch erst vor zwei Monaten erschienen ist.« Von »Herrn Bello« wird es eine Fortsetzung geben. Maar: »Einen zweiten und letzten Band - den haben ich schon im Kopf.« Die Idee zu »Herrn Bello« sei ihm gemeinsam mit dem Produzenten und Drehbuchautor seiner Sams-Filme, Ulrich Limmer, im Urlaub auf Sardinien gekommen: eine Geschichte um einen Hund, der zu einem Menschen wird. Limmer schrieb ein Drehbuch, Maar ein Kinderbuch - die Geschichten in beiden Fassungen unterschieden sich deutlich, sagt der Schriftsteller. Er wünscht sich, dass auch die Bello-Geschichte eines Tages verfilmt wird, aber: »Kinderfilme sind heutzutage zu Recht aufwändig und damit sehr teuer.« In diesem Jahr lese er mehr »als in den letzten 20 Jahren zusammen« - manchmal in Hallen mit 500 Kindern. Paul Maar: »Da ist es nicht möglich, Fragen zu beantworten.« Das macht er bei Schullesungen in »kleinem Kreis von maximal 90 Kindern«. Der Schriftsteller: »Da erfahre ich, was Kinder gern lesen, welche Bücher sie im Regal stehen haben.«
Oft ist das Sams dabei. Und trotzdem: »Kein neues Sams-Buch.« Er schränkt jedoch ein: »Vielleicht in zehn Jahren oder so, wenn ich eine wirklich zündende Idee habe.«

Artikel vom 04.05.2005