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Dr. Lucas Heumann vom Möblerverband.

Mit MARTa zum Export-Boom

Die Möbelindustrie gratuliert zur Eröffnung - Wichtiger Standortfaktor

Herford (HK). Der Weg zur MARTa-Eröffnung am Samstag war kurvig, holperig und mit manchem Stolperstein verbunden. Das Ergebnis allerdings ist aus der Sicht der heimischen Wirtschaft um so beeindruckender. Im Zentrum der Möbelindustrie von OWL sei eine beeindruckende Kombination von Kunst, Architektur, Event-Forum und wirtschaftlichem Kompetenzzentrum gelungen.

Für die Wirtschaft seien insbesondere die beiden letzten Elemente von zentraler Bedeutung, schreibt Lucas Heumann vom Möblerverband zur bevorstehenden Eröffnung: »Mit MARTa ist ein Kompetenzzentrum entstanden, welches für eine mittelständische Branche wie die Möbelindustrie seinesgleichen sucht.«
Zu nennen seien hier zunächst die Export-Marketinggesellschaft der Verbände der Holz- und Möbelindustrie. Diese zunächst von den regionalen Verbänden initiierte Organisation sei zwischenzeitlich bundesweit zuständig für Planung und Koordinierung von Aktivitäten im außenwirtschaftlichen Bereich. Dabei komme dieser Aufgabe eine zentrale Bedeutung zu. »Die strukturelle Schwäche des Binnenmarktes kann zur Erhaltung von Unternehmen und Arbeitsplätzen nur durch die Forcierung von Exportaktivitäten ausgeglichen werden.« Ziel müsse es sein, bis Ende des Jahrzehnts die Exportquote der Möbelindustrie auf deutlich über 30 Prozent zu steigern, für die Küchenmöbelindustrie als in der Region besonders etablierte Teilbranche sogar über 40 Prozent.
Die Export-Marketinggesellschaft, die bei MARTa ihren Sitz hat, biete mittelständischen Unternehmen professionelle Unterstützung bei der Ermittlung attraktiver Exportmärkte sowie bei der Realisierung des Markteinstiegs. Dies geschehe auch über die Dienstleistungszentren der Export-Marketinggesellschaft in ausländischen Wachstumsregionen. In Moskau werde ein solches Dienstleistungszentrum in eigener Regie betrieben, in Dubai, den USA und China gemeinsam mit dort ansässigen Consulting-Partnern. Mit dem Thema E-business werde eine zweite Herausforderung der Branche durch das ebenfalls in MARTa ansässige Daten Competence-Center vorangetrieben. Hier gehe es darum, die Anlage und Verteilung von Daten über planungsintensive Möbel wie Einbauküchen nicht länger »hän-disch«, sonder elektronisch abzuwickeln. Neben kürzeren Bearbeitungszeiten und erheblichen Kostenvorteilen liege ein wesentlicher Vorteil dieser elektronischen Datenkommunikation in der elektronischen Kontrolle und damit Vermeidung von Planungsfehlern.
Daneben mache das Kompetenzzentrum ein umfassendes verbandliches Dienstleistungsangebot und gewährleiste durch die Präsenz der LGA und des von ihr betriebenen Möbelprüfinstituts auch die technische Unterstützung der Unternehmen.
Das Kompetenzzentrum sei aber nur ein Teil der Chancen, die MARTa auch für die heimische Wirtschaft bietet. Von genauso großer Bedeutung sei die Schaffung eines Forums für Branchen-und Firmen-Veranstaltungen. Gerade Unternehmen im Premiumsektor mit einem hohen Anspruch an Produkt, Marke und Design biete sich hier die Gelegenheit, in dem professionell gestalteten künstlerischen Umfeld des Museums Produktpräsentationen und sonstige Firmen-»Events« zu realisieren. »All dies setzt allerdings eine professionelle künstlerische Leitung des Gesamtkomplexes vor-aus. Das jetzige MARTa-Team um Berndt Kriete und Jan Hoet ist Garant hierfür.«

Artikel vom 05.05.2005