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Die Kraft, immer wieder aufzustehen

Schwick lobt die Bielefelder Beharrlichkeit - Profis vom Fest begeistert

Bielefeld (WB/dis). Der festliche Rahmen, in denen die Arminen gestern Abend ihren Geburtstag feierten, imponierte auch den Spielern. »Ich bin begeistert«, sagte Fatmir Vata.

Der albanische Profi, seit Jahren eine feste Größe in der DSC-Mannschaft, fügte hinzu: »So ein tolles Fest hat dieser Verein auch verdient.« Aber Vata blickte am Ehrentag seines Arbeitgebers auch nach vorn: »Ich mache mir keine Sorgen um die nächste Saison. Warum auch?« Er würde es allerdings begrüßen, wenn der Trainer »wenigstens für eine Saison« weiterhin Uwe Rapolder hieße.
Der kam gestern zumindest in der Gerüchteküche in die Bedrouille. Denn als Überraschungsgast tauchte plötzlich Andreas Rettig auf, Manager des 1. FC Köln, der intensiv mit dem Bielefelder Fußball-Lehrer flirten soll.
Als er Rettig sah, musste auch Arminias Ex-Manager Heribert Bruchhagen staunen: »Was machst Du denn hier?« Rettig entgegnete: »Den 100. Geburtstag von Arminia feiern.« Wie man Party macht, hatte der Mann die Nacht zuvor schon üben können. Denn nach der Kölner Erstliga-Rückkehr wurde auch in der Domstadt gejubelt.
Aber mit dem Rekordaufsteiger aus Bielefeld kommen die Geißböcke nicht mit. Sieben Mal fanden die Arminen nun schon den Weg in die erste Liga, sie kamen immer wieder dorthin zurück. Klubchef Hans-Hermann Schwick hält das für eine ganz besonderen Leistung: »Das ist nichts für den Briefkopf. Aber es zeigt die innere Kraft, immer wieder aufzustehen. Arminia hat nie aufgegeben.«
Das persönliche i-Tüpfelchen in der Präsidentenkarriere bleibt jedoch ein Aufstieg, der sich weiter unten vollzog - als die bis in die Niederungen der dritten Liga Abgestürzten vor zehn Jahren endlich den Aufstieg in die zweiten Liga schafften und damit die Trendwende nach langer Talfahrt.
Nun hat Schwick den Traum vom Europacup. Aber was ist das schon? Nicht einmal die Champions League konnte gestern mit dem DSC konkurrieren. »Ich hätte wirklich gerne Liverpool gegen Chelsea gesehen«, sagte Profi Ervin Skela, »aber Arminias Geburtstag geht natürlich vor.«

Artikel vom 04.05.2005