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Die »Mauer von Mailand«

Champions League: Hohe Hürde für PSV Eindhoven

Hinspiel-Duell: Mailands Paolo Maldini bedrängt den für den PSV Eindhoven stürmenden Südkoreaner Park.
Eindhoven (dpa). Die Mailänder Mauer ist nur 1,95 Meter hoch. Überwinden konnte Nelson Dida zuletzt jedoch niemand. Seit dem 2. November und somit 614 Minuten ist der brasilianische Torwart des AC Mailand ohne Gegentreffer auf der europäischen Fußball-Bühne. Nun müssen die Kicker des frisch gekürten niederländischen Meisters PSV Eindhoven den »Wächter des Eurobunkers« (Gazetta dello Sport) heute (20.45 Uhr, Premiere) gleich mehrmals überlisten, um die 0:2-Hinspielniederlage im Champions League-Halbfinale wett zu machen und das Endspiel am 25. Mai in Istanbul zu erreichen.
PSV-Stürmer Jan Vennegoor of Hesselink ist nicht hoffnungslos: »Wenn wir ein frühes Tor machen, kann noch etwas Verrücktes passieren.« Wie zum Beispiel im Vorjahr, als sich die Mailänder im Viertelfinale blamierten. Nach dem 4:1-Sieg gegen La Coruna unterlagen sie in Spanien noch mit 0:4 und verabschiedeten sich aus der »Königsklasse«. »La Coruna war uns eine Lehre«, versichert der brasilianische Verteidiger Cafu. Auch Trainer Carlo Ancelotti warnt: »Wir dürfen nicht zu früh jubeln.«
Im Hinspiel hatte das in der Abwehr anfällige Star-Ensemble zwar keinen Schönheitspreis gewonnen, bestach jedoch durch ein Muster an Effizienz und nutzte seine Torchancen eiskalt. »Das ist eine Weltklasse-Mannschaft. Wir sind nicht chancenlos, müssen aber realistisch bleiben«, lobt Eindhovens Meistertrainer Guus Hiddink den hohen Favoriten und will keine hohen Erwartungen schüren. Zumal dem »Oranje«-Champion beim zu erwartenden Sturmlauf im Philipsstadion Personalsorgen plagen. Stürmer DaMarcus Beasley (Knieverletzung) und André Oijer (Gelb-Sperre) fehlen. Ancelotti kann hingegen beim AC Mailand aus dem Vollen schöpfen.

Artikel vom 04.05.2005