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Lothar Späth wird Deutschland-Chef

Bei der Investmentbank Merrill Lynch - gibt Aufsichtsratsmandate auf

Lothar Späth warnt: »Kein Feindbild aufbauen«.
Frankfurt/Main (dpa). Der ehemalige baden-württembergische Ministerpräsident Lothar Späth übernimmt den Vorsitz der Geschäftsführung bei der Investmentbank Merrill Lynch in Deutschland und Österreich. Eventuelle Interessenkonflikte will der 67-Jährige, der unter anderem im Aufsichtsrat mehrerer mittelständischer Unternehmen sitzt, durch die Aufgabe dieser Mandate ausschließen. »Ich werde meine Mandate weitgehend abbauen«, sagte Späth gestern.
Späth folgt auf den 48-jährigen Matthias Mosler, der vor drei Jahren die Führung von Merrill Lynch Deutschland übernommen hatte.
Späth wird in seiner neuen Funktion direkt an den Chairman und CEO von Merrill Lynch, Stan O Neal, berichten. Bislang hat Späth als Vize-Chairman Merrill Lynch im Europageschäft beraten. Er sei dabei bereits im Tagesgeschäft der Investmentbank aktiv gewesen. Späth war bis Juni 2003 Vorstandsvorsitzender der Jenoptik.
Vor dem Hintergrund der Kapitalismuskritik der SPD warnte Späth davor, ein Feindbild gegen jene Finanzinvestoren aufzubauen, die wesentlich zur Finanzierung deutscher Unternehmen beitragen könnten. In den USA sei es ein normaler Vorgang, dass beispielsweise Pensionskassen Mittel sammeln, um diese über Private-Equity-Firmen in Unternehmen zu investieren.

Artikel vom 04.05.2005