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In Osteuropa geht
»die Post ab«

Homag-Gruppe 2005 mit Umsatzplus

Von Bernhard Hertlein
Hannover/Schopfloch (WB). Das Jahr 2005 hat für den weltgrößten Hersteller von Holzbearbeitungsmaschinen, die Homag-Gruppe (Schopfloch), positiv begonnen. Im ersten Quartal lag das Umsatzplus nach Angaben des Vorstandssprechers Klaus Bukenberger bei elf Prozent.

Besser hatte sich allerdings das vergangene Geschäftsjahr entwickelt. Wie Bukenberger gestern am Rande der Fachmesse »Ligna« in Hannover erläuterte, legte die Branche beim Auftragseingang um 20 und die Homag-Gruppe sogar um 21 Prozent zu. Der Umsatz erhöhte sich um 15 Prozent auf 692 (Vorjahr: 601) Millionen Euro. Darin eingeschlossen sind die Leistungen der ostwestfälischen Tochterfirmen Brandt (Lemgo) und Torwegge (Löhne). Nicht berücksichtigt ist allerdings der Umsatz von Ima Klessmann in Lübbecke. Das Unternehmen steht seit geraumer Zeit zum Verkauf und ist deshalb nicht mehr Teil der AG.
Der Aufschwung löste 2004 eine dreijährige schwere Krise in der Holzbearbeitungsmaschinen-Branche ab. Folge des dramatischen Einbruchs ist jetzt ein Investitionsstau, von dem nicht nur Homag profitiert. Als mittelfristiges Ziel nannte Bukenberger eine Rückkehr zu den Umsätzen von 2000 (718 Millionen Euro) bzw. 2001 (760 Millionen). Die Impulse kämen allerdings nicht mehr von den angestammten Märkten Westeuropa und USA; hier sei Homag bereits froh, wenn die Umsätze leicht gesteigert werden könnten. Dagegen gehe in Osteuropa und in Fernost auf den für die Unternehmensgruppe relevanten Märkten »die Post ab«.
Die Schnopflocher erzielen inzwischen 80 Prozent ihres Umsatzes im Ausland. Um im Preiswettbewerb mitzuhalten, sei es unentbehrlich, mindestens die einfacheren Maschinen auch vor Ort zu produzieren.
Trotz Größe und Weltmarktführerschaft setzt die Homag-Gruppe neben der Industrie auf der Ligna in Hannover auch stark auf das Handwerk. »Meister Eders Hinterhofwerkstatt gibt es längst nicht mehr«, heißt es am Stand. Auch der Handwerker setze heute moderne Technologien ein.

Artikel vom 04.05.2005