04.05.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Edekas Thema: Spar und Sparen

Deutschlands größter Lebensmittel-Einzelhändler hofft auf Synergie-Effekte

Von Bernhard Hertlein
Hannover/Minden (WB). Spar und Sparen sind die herausragenden Themen der Edeka 2005. Deutschlands größter Lebensmittel-Einzelhändler hofft nach der Übernahme der Spar- und eines großen Teils der Netto-Märkte auf Synergieeffekte. Eine wichtige Rolle spielt dabei auch die neu vereinbarte Zusammenarbeit mit der französischen ITM (Intermarché) und der spanischen Eroski-Gruppe.
Einkaufen bei Edeka: Seit 1991 ist der Anteil der großen Märkte mit Verkaufsflächen von mehr als 800 Quadratmeter von 49,3 auf 70,7 Prozent gestiegen. Der Anteil kleiner Läden beträgt noch 7,2 Prozent.
Die drei europäischen Handelskonzerne bündeln nach Angaben von Dirk Schlüter, dem Sprecher der Geschäftsführung der Edeka-Regionalgesellschaft Minden-Hannover, einen Umsatz von 75 Milliarden Euro. Etwa zehn Milliarden entfallen auf den Einkauf bei internationalen Großkonzernen wie Coca-Cola, Unilever und Nestlé, bei denen Edeka nun niedrigere Preise durchsetzen möchte.
Die Edeka Minden-Hannover beliefert zwischen Frankfurt an der Oder und Aurich in Ostfriesland 51 großflächige Edeka Center, 315 E Neukauf, 287 NP, 205 E aktiv, 75 V-Märkte, 57 Häuser von Otto Reichelt (in Berlin, werden jetzt auf Edeka umgestellt), 14 Aktiv Discount und 30 WEZ-Märkte.
Dazu kommen Schlüter zufolge nun etwa 450 Spar-Märkte, die in die Regionalorganisation eingegliedert werden. Demgegenüber sollen die Netto-Discountmärkte zentral gesteuert werden. Umsatzchancen ergeben sich hier trotzdem etwa für die Wurst und Fleisch produzierenden Betriebe (Bauerngut, Gutfleisch) sowie für die mit einer Umsatzrendite von 6,9 Prozent besonders attraktive Backwaren-Sparte (Schäfers, Thünemann).
Im vergangenen Jahr hat die Edeka Minden-Hannover auf einer Verkaufsfläche von 1,221 (Vorjahr: 1,260) Millionen Quadratmeter 4,73 (4,74) Milliarden Euro umgesetzt. Die leichten Rückgänge sind auf das geplante Ende der Geschäftsbeziehungen mit Meyer & Beck in Berlin sowie auf die kriselnde Cash & Carry-Sparte zurückzuführen.
Das operative Ergebnis erhöhte sich von 48 auf 85 Millionen Euro; das sind 1,8 (1,0) Prozent des Umsatzes. Die Regionalgesellschaft beschäftigte am Jahresende 26 563 Mitarbeiter; dazu kommen weitere 16 000 bei den selbstständigen Edeka-Kaufleuten in der Region.
»Tante Emma passt nicht mehr zu Edeka«, erklärte Schlüter bei der gestrigen Bilanzvorlage in Hannover. Seit 1991 ist der Anteil der großen Märkte mit Verkaufsflächen von mehr als 800 Quadratmeter von 49,3 auf 70,7 Prozent gestiegen. Gleichzeitig verringerte sich der Anteil der kleinen Läden um die Ecke mit einer Verkaufsfläche von weniger als 400 Quadratmeter von 30,3 auf jetzt nur noch 7,2 Prozent.
Während die von der Regionalgesellschaft selbst betriebenen Edeka-Regiebetriebe im vergangenen Jahr 1,0 und die Franchisekette NP sogar 3,2 Prozent vom Umsatz verloren, legten die selbstständigen Edeka-Einzelhändler 0,9 Prozent zu. Der Trend, die Leitung von Edeka-Märkten bis 1500 Quadratmetern Verkaufsfläche in private Hände zu geben, wird auch 2005 fortgeführt.
Ziel sind 100 Märkte vor allem der Sparten E Neukauf und E Aktiv. Auch einige E-Center sind bereits privatisiert, darunter Wehrmann in Enger im Kreis Herford. Weitere vier sollen 2005 dazukommen.
Gebiet der Edeka Regionalgesellschaft Minden-Hannover umfasst auch vier E-Center, 26 E Neukauf, 9 E-Aktiv und 15 NP in den Kreisen Minden-Lübbecke und Herford bis nach Bielefeld. Die Zahl der Mitarbeiter wird mit 2500 angegeben. Der Kreis Gütersloh, Lippe und das Hochstift zählen zur Edeka-Regionalgesellschaft Rhein-Ruhr in Düsseldorf.

Artikel vom 04.05.2005