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Die Prinzessin und die Affäre

Komödie mit Gudrun Landgrebe und Sascha Hehn als Königspaar

Von Ingo Steinsdörfer
Sat1, Samstag, 20.15 Uhr: Der Berliner Privatsender setzt weiter auf die hochkarätig besetzte »Familienpackung« zum Wochenende. Die Romantikkomödie »Eine Prinzessin zum Verlieben« verbindet Märchenhaftes und Motive aus dem (beinahe) wahren Leben.

Muriel Baumeister, immerhin auch »schon« 33, aber nach wie vor sehr mädchenhaft, darf jene Kronprinzessin Isabella von Luxenstein spielen, die sich, längst dem Vetter Ferdinand von Sachsen-Anhalt (Mickey Hardt) versprochen, wenigstens einmal vor der Großhochzeit und der Übernahme der Regierungsgeschäfte noch wie ein ganz normaler Mensch unter ganz normalen Menschen bewegen möchte.
Inkognito tritt sie daher ein Praktikum in der Berliner Botschaft ihres Landes an. Merkwürdigerweise kennt dort nur der Botschafter (Ilja Richter) das Gesicht seiner künftigen Chefin - der aber in Loyalität zur Verschwiegenheit verdonnert ist.
Es kommt, wie es kommen muß: Dummerweise verknallt sich die Prinzessin in den Gärtner Luk (René Steinke). Der König und die Königin von Luxenstein - Thomas Fritsch und Gudrun Landgrebe kommen hier erstmals vor einer Filmkamera zusammen - sind überhaupt nicht amüsiert.
Mit einer ähnlichen Geschichte machten 1953 schon einmal Audrey Hepburn und Gregory Peck Filmgeschichte: In »Ein Herz und eine Krone« knatterten sie verliebt auf einem Roller durch Rom. Und die Drehbuchautoren der neuen Sat1-TV-Romanze, Kerstin Wiedé und Jochen Ketschau, geben auch gerne zu, dass sie ihre Inspiration zu dem Stoff aus dem Besuch der schwedischen Prinzessin Victoria in Berlin vor gut zwei Jahren bezogen. Die junge Hochadelige hatte vor ihrer mehrwöchigen Arbeits-Aufenthalt in der deutschen Hauptstadt dringend darum gebeten, dass man sie doch einfach ignorieren möge...
»Der Film nimmt mit einem Augenzwinkern die höfische Etikette aufs Korn«, sagt »Königin« Gudrun Landgrebe, die sich hier von der komischen Seite zeigen kann. Muriel Baumeister sieht aber einen durchaus auch ernsten Aspekt: »Materiell möge es Adeligen ja nicht schlecht gehen, meint sie. »Aber dafür zahlen sie den Preis andauernder Öffentlichkeit und einer großen Verantwortung für ihr Land.« Schau'n wir also mal, wie sich Prinzessin Isabella aus dieser Affäre zieht...
Ach übrigens: Fans von Gudrun Landgrebe haben an diesem Abend die Möglichkeit, die Schauspielerin noch in einem weiteren Film zu sehen - dummerweise zur gleichen Zeit: Im WDR läuft Helmut Dietls Gesellschaftssatire »Rossini«. Da muss wohl der Video-Recorder mitlaufen...

Artikel vom 07.05.2005