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Leserbrief

Die SCP-Fans sind
»zweitligareif«
Zur öffentlichen Kritik an den Fans des Fußball-Regionalligisten SC Paderborn 07 äußert sich dieser Leser:

Bei der WDR-Sendung über das Regionalliga-Spiel des SC Paderborn 07 gegen Lübeck wurde von Herrn Stephan erneut das Paderborner Publikum kritisiert. Es sei manchmal nicht zweitligareif, weil der Zuschauerschnitt im Gegensatz zu Braunschweig oder St. Pauli nur bei 3000 liegt. Offensichtlich verwechselte Herr Stephan Qualität mit Quantität.
Es ist leicht, Fan eines Clubs zu sein, der traditionell Erfolg und hohe Zuschauerzahlen hat. Die Qualität von Fans zeichnet sich aber dadurch aus, dass jeder Einzelne sich engagiert, wie es in Paderborn der Fall ist. Hier werden reichlich Freizeit und Geld von Fans und Fan-Clubs investiert, um Plakate, Fahnen, Internet-Seiten und Choreographien umzusetzen. Die Fans stellen sich bei weitesten Aufwärtsfahren einer stimmgewaltigen Übermacht. Das ist es, was Fan-Sein bedeutet. Echte Fans zeichnen sich aus, wenn sie auch nach einem Abstieg in die Oberliga eine Dauerkarte kaufen, wenn sie im Tal der Tränen zu ihrem Verein stehen. Es ist doch nichts leichter als Bayern-Fan zu sein. Sind die Bayern-Fans denn deshalb, weil sie die meisten sind, auch die besten?
Im Übrigen haben sich die Zahlen von Fan-Clubs und Zuschauern - dadurch dass durch sportlichen Erfolg und nicht zuletzt auch die Paragon-Arena eine Perspektive entstanden ist - deutlich erhöht.
Der Paderborner wird langsam aber sicher warm mit seinem Verein, der aus Fusionen und Umbenennungen entstanden ist, jetzt aber Identität liefert. Wer gegen Lübeck da war, kommt auch wieder, denn Fußball in Paderborn macht einfach Spaß. Und im Gegensatz zu einem Bundesligisten hat man hier noch ungezwungenen Kontakt zu den Spielern.
STEFAN WEINKarl-Sonnenschein-Str. 26a33102 Paderborn

Artikel vom 05.05.2005