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Mensa-Verein steht vor dem Aus

Vorstand droht mit Rücktritt

Von Michèle Herfurth
und Julia Lüttmann
Spenge (SN). Die Zuschüsse für den Mensa-Verein der Regenbogen-Gesamtschule werden um die Hälfte reduziert. Dieser Ratsbeschluss bringt den Verein in Schwierigkeiten. Welche Konsequenzen die Entscheidung hat, steht noch nicht fest, teilt der Vereinsvorsitzende Michael Blomeier mit. Er schließt jedoch die Auflösung des Vereins nicht aus.

Nachdem die bürgerliche Mehrheit im Stadtrat die Kürzung des Zuschusses für die Mittagsverpflegung von 12 782 Euro auf 6400 Euro beschlossen hat (diese Zeitung berichtete am 30. April), stehe der Mensa-Verein vor dem Aus, erklärte Michael Blomeier im Gespräch mit den SPENGER NACHRICHTEN. Der Mensa-Verein bewirtschaftet seit zehn Jahren die Kantine der Gesamtschule.
Nach einer Sitzung mit Bürgermeister Christian Manz sei die Situation noch immer unklar. Die Stadt Spenge fordert ein neues Konzept von dem Verein, doch dieser ist damit überhaupt nicht einverstanden.
»Wenn es ein neues Konzept geben soll, dann möchten wir, dass die Stadt es selbst entwirft«, ärgert sich Michael Blomeier: »Denn ohne den nötigen Zuschuss sind uns die Hände gebunden. Unsere Arbeitsgrundlage ist nicht mehr vorhanden, wir sind handlungsunfähig.« Auf längere Sicht würde das bedeuten, dass der Mensa-Verein so nicht mehr bestehen bleiben kann.
»Mein Vorschlag ist, den Verein aufzulösen«, kommentiert Michael Blomeier. »Ansonsten werde ich zurücktreten.« Dann müsse ein passender Nachfolger für Blomeier gefunden werden. Falls dieser nicht gefunden werden sollte, wird der Mensa-Verein der Stadt übertragen, kündigt der noch amtierende Vereinsvorsitzende an.
Man müsse weitere Gespräche führen, nahm Bürgermeister Christian Manz gestern Stellung. Ins Boot holen will er dabei auch die CDU und die UWG, die die Kürzung der freiwilligen Leistungen beantragt und beschlossen hatten. »Dieser Vorschlag kam nicht von der Verwaltung«, stellte Christian Manz klar. Er regte daher an, dass die Fraktionen Vorschläge machen sollen, wie dieses Problem zu lösen sei. In der kommenden Woche soll es dazu ein Gespräch geben.
Schon im vergangenen Jahr hatte der Mensa-Verein finanzielle Probleme: »Uns fehlen jeden Monat 500 Euro«, bestätigte der Vereinsvorsitzende im Juli im Gespräch.
Als Ursache gab er damals die sinkenden Gästezahlen an. Gespart wurde bei den Personalkosten: Drei Mitarbeiterinnen arbeiteten als geringfügig Beschäftigte, außerdem wurde ein Monat der Ferienzeit nicht mehr mitbezahlt. Bereits vor vier Jahren wurde das 13. Monatsgehalt - eine freiwillige Leistung - gekürzt.

Artikel vom 05.05.2005