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Wemhöner zieht es zu neuen Ufern

Investitionen in China und Ostwestfalen - Belegschaft wird aufgestockt

Von Bernhard Hertlein
Hannover/Herford (WB). Die Wemhöner-Gruppe, die in diesem Jahr erstmals die 100-Millionen-Euro-Umsatzmarke überschreiten wird, zieht es zu neuen Ufern. Geplant sind Investitionen in China und in Ostwestfalen.

Der Herforder Hersteller von Anlagen und Pressen zur Holzbearbeitung hat am Tag vor Beginn der internationalen Leitmesse für Holzbearbeitungsmaschinen »Ligna« in Hannover seinen 80. Geburtstag gefeiert. Nach einem leichten Anstieg in 2004 soll es mit dem Familienunternehmen, so der geschäftsführende Gesellschafter Heiner Wemhöner zum WESTFALEN-BLATT, in diesem Jahr sogar zweistellig aufwärts gehen. Geplant sind mehr als 75 Millionen Euro mit Pressen und weitere 30 Millionen Euro in dem von Wemhöners Bruder Eckhard geleiteten Maschinenbau.
Dazu wird das Stammwerk um 1000 Quadratmeter Produktionsfläche erweitert - eine Investition von etwa einer Million Euro. Zugleich soll die Belegschaft um zehn bis 20 Arbeitsplätze auf 430 Stellen aufgestockt werden. Die Ausbildungsquote liegt bei zehn Prozent.
In China sicherte sich Wemhöner die Nutzungsrechte für ein 20 000 Quadratmeter großes Grundstück in Changzaou, einer Stadt 165 Kilometer nordwestlich von Schanghai, in der derzeit auch die Herforder Schieder-Gruppe ein Polstermöbelwerk errichtet. In dem neuen Werk, das 2006 mit zunächst 30 Mitarbeitern starten soll, wird Wemhöner wieder Standardmaschinen fertigen - ein Produktionszweig, der in Herford schon vor einiger Zeit aufgegeben wurde. Heiner Wemhöner sieht in China den Möbelproduktionsstandort Nummer 1 der Zukunft. Die Standardmaschinen sollen aber auch exportiert werden, etwa nach Russland und in die USA.
Wemhöner gilt als »Hidden Champion« einer kleinen Branche, deren Maschinen Furniere, Folien und Melaninfilme mit Holzwerkstoffen zu Möbelteilen, -fronten und Laminat-Fußböden verpressen. Hauptkunden sind Konzerne wie Pfleiderer, Hornitex, Egger, Kronospan und Glunz.
Die Exportquote liegt bei Pressen über 90 und in der Gruppe bei etwa 80 Prozent. Hauptabsatzmarkt ist im Augenblick die USA. Dabei profitieren die Herforder sogar von der Dollar-Schwäche. Diese zwingt nämlich die Wemhöner-Kunden zu Investitionen in den USA. Die Maschinen, die dort aufgestellt werden, kaufen sie trotzdem beim Weltmarktführer in Herford - zumal die Hauptkonkurrenten ebenfalls im Euro-Raum (Deutschland, Italien) produzieren.

Artikel vom 03.05.2005