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20 Radler wollen Lastwagen ziehen

Rekordversuch am ersten autofreien Sonntag in Ostwestfalen-Lippe

Von Ernst-Wilhelm Pape
Bielefeld (WB). 20 Radfahrer aus Ostwestfalen-Lippe wollen ins Guiness-Buch der Rekorde: Sie wollen nur mit ihrer Muskelkraft einen schweren Lastwagen von der Stelle ziehen.

Diese rekordverdächtige Aktion ist einer von zahlreichen Höhepunkten die am 19. Juni, dem ersten autofreien Tag in Ostwestfalen-Lippe, stattfinden. Der Versuch »Bike a truck« ist vor den Vogelsänger-Studios in Oerlinghausen-Helpup geplant.
Nach Angaben der Bezirksregierung in Detmold wollen bereits mehr als 40 Vereine und Unternehmen an der Veranstaltung »Teuto ohne Auto« teilnehmen. Sie wollen an der 30 Kilometer langen Route zwischen Bielefeld-Sieker, Ubbedissen, Asemissen, Helpup, Billinghausen und dem Detmolder Marktplatz mit Info,- Essens- und Getränkeständen für die mehr als 20 000 erwarteten Radler und Skater vertreten sein.
Für »Teuto ohne Auto« werden die Bundesstraße 66 und die Landstraße 945 zwischen Bielefeld-Sieker und Detmold von 10 bis 17 Uhr für Autos und motorisierte Zweiräder gesperrt. Der BUND Bielefeld hatte, wie berichtet, diesen ersten autofreien Sonntag in Westfalen-Lippe angestoßen. Regierungspräsident Andreas Wiebe (Grüne) griff die Idee auf und setzte sie in die Tat um.
Für Autofahrer ist es am 19. Juni möglich, die sonst vielbefahrene B 66 an einigen Stellen zu überqueren, wie in Asemissen am »Scherenkrug«. Ferner werden einige Linienbusse im »Radlerstrom mitschwimmen« wie im Bereich Hillegossen und Ubbedissen.
Hauptsponsor des autofreien Sonntags ist der Energieversorger E.ON Westfalen-Weser. Weitere Sponsoren sind unter anderem das Kompetenzzentrum für Sport und gesunde Lebensführung in Paderborn, Carolinen Brunnen in Bielefeld, die Lippische Brandversicherung und der Rad-Club Deutschland. Unterstützt wird die Aktion unter anderem vom Verkehrsverbund Ostwestfalen-Lippe und dem Lippischen Heimatbund. Regierungspräsident Wiebe: »Immer mehr Deutsche treten in die Pedale. Im vergangenen Jahr haben bereits 2,45 Millionen Deutsche Urlaub im Fahrradsattel verbracht. Ein Plus von 8,9 Prozent.« Fahrradurlaube seien keine Nebensache. 76 Prozent der Radurlaube seien Haupturlaubsreisen. Auf dem Weser-Radweg habe der Radtourismus zu einer Steigerung der regionalen Wertschöpfung in einer Größenordnung von mehr als 50 Millionen Euro im Jahr geführt. Die Gesamt-Tagesausgaben für Unterkunft und Verpflegung pro Person bewegten sich bei einer Fahrtdauer von sieben Tagen zwischen täglich 45 und 90 Euro.

Artikel vom 03.05.2005