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Beim VfB Stuttgart hängt
der Haussegen schief

Präsident ist bedient - Meira und Hleb müssen zahlen


Stuttgart (dpa). Saftige Geldstrafen für die undisziplinierten Fernando Meira und Alexander Hleb sowie kernige Kritik von Präsident Erwin Staudt: Beim Fußball-Bundesligisten VfB Stuttgart gibt es nach zuletzt nur einem Punkt aus drei Spielen mächtig Ärger. »Ich habe nicht den Eindruck, dass es bei uns an der Kraft oder Klasse scheitert, das ist eher eine Frage der Einstellung«, kommentierte Staudt den derzeit laschen Kampf der Schwaben um einen Champions-League-Platz.
Auch Manager Herbert Briem wetterte: »Es kann nicht sein, dass Egoisten ihre Profilneurose auf Kosten der Mannschaft und des Vereins pflegen.« Meira und Hleb müssen jeweils 10 000 Euro zahlen. Meira hatte bei der 0:2-Niederlage in Mönchengladbach die Gelb-Rote Karte gesehen, nachdem er den Ball in Richtung Schiedsrichter geworfen hatte. Während sich der Portugiese entschuldigte, gab sich Hleb ratlos: »Ich verstehe nicht, warum ich die Strafe bezahlen muss.«
Der Weißrusse musste wegen Rot-Gefahr von Trainer Matthias Sammer vom Platz geholt werden. Hleb und Gladbachs Vaclav Sverkos waren sich gegenseitig an die Gurgel gegangen. Beim 0:0 zuvor gegen Wolfsburg hatte er eine abfällige Handbewegung gegenüber Sammer gemacht. »Da geht es um das ganze Verhalten, das er an den Tag gelegt hat«, erklärte Staudt die Konsequenzen. »Ein Spieler auf dem Platz muss weiter denken als bis zu seinen Haarspitzen.« Staudt ist »stinksauer« auf seine Angestellten. »Wir haben hier eine Mannschaft, die permanent hohe Ansprüche stellt, was Entlohnung anbelangt oder die Leistungsumgebung überhaupt. Jetzt haben wir als Verein auch mal das Recht, Ansprüche an die Spieler anzumelden.« Er vermisse »Fleiß, Enthusiasmus und Kommunikationsbereitschaft - nicht bei allen, aber bei vielen.«

Artikel vom 03.05.2005