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Kosovo und Sudan

Ferne Einsätze auf lange Zeit


Die sichersten Bundeswehr-Standorte liegen außerhalb Deutschlands. Dieses zynisch-zutreffende Soldatenwort ist einmal mehr bestätigt worden. Die Lage auf dem Balkan, am Hindukusch und künftig vermutlich auch in den unendlichen Weiten des Sudans werden die Bundeswehr noch für mehr als ein Jahrzehnt binden.
Die Bundeswehr beteiligt sich seit 1999 auf Grundlage einer UN-Resolution an der KFOR mit Hauptsitz in Pristina. Auch in Sarajewo, wo der Kanzler gerade stippvisitete, bedeutet SFOR noch lange nicht - so ein anderes Soldatenwort - »schöne Ferien ohne Risiko«.
Der Kabinettsbeschluss zur weiteren Unterstützung der Sudan-Überwachungsmission der Afrikanischen Union (AU) durch die Bundeswehr bedeutet gleichfalls eine weitreichende Weichenstellung. Zwar geht es nur um Transportleistungen für innerafrikanische Blauhelm-Einsätze. Dennoch ist der Konflikt in Darfur so angelegt, dass er neben der möglichen Nord-Süd-Trennung des Sudans über Jahre von interessierter Seite am Köcheln gehalten wird.
Über die Langfristigkeit kann nicht hinwegtäuschen, das dieses Mandat nur gerade um um sechs Monate verlängert werden soll.
Reinhard Brockmann

Artikel vom 05.05.2005