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In 40 Jahren gab es nur einen »Dopingfall«

Kegelclub »Einer Wackelt« feierte Jubiläum

Von Britta Ledebur (Text und Foto)
Bielefeld (WB). Seit nunmehr 40 Jahren treffen sich die Mitglieder des Kegelclubs »Einer Wackelt« alle vier Wochen am Freitag und frönen ihrem Hobby. Aus diesem Anlass gab es nun in den Räumen des Brenner Hotels eine kleine Feier, bei der gleichzeitig auch einige andere Jubiläen begangen wurden.

Klaus Sander, Kassierer und »Kegelvater« des Clubs, ist als einziges der 14 Gründungsmitglieder noch dabei. Er erinnerte in einer kurzen Rede an die vergangenen Jahre. Das genaue Datum, an dem sich die Mitarbeiter der Firma Gundlach, genauer der Abteilung Falzerei, das erste Mal zum Kegeln trafen, sei leider vergessen, aber es sei auf jeden Fall im Frühjahr 1965 gewesen.
Damals gingen die Hobbykegler noch zu Braunschweig in die Gaststätte »Zum Siekerfelde«. Viele Erinnerungen gebe es noch an diesen Treffpunkt, etwa an die lebenslustige Bedienung, die bei einer Feier im Bikini auftrat und damit einen bleibenden Eindruck hinterließ. 1981 wechselte der Club dann zu den Kegelbahnen ins Brenner Hotel, wo sich die Clubmitglieder heute immer noch regelmäßig treffen und sehr wohl fühlen. Über die Jahre ist ein sehr herzliches Verhältnis zum Personal entstanden.
Aber die derzeitigen 13 Mitglieder von »Einer wackelt« treffen sich nicht nur zum Kegeln; zusammen machen sie auch viele Ausflüge. Zuletzt waren sie im April 2004 in Feldenzer an der Mosel und im Laufe der Zeit besuchten sie zudem Städte wie Brüssel, Paris, München oder 1988 Berlin, fuhren gemeinsam nach Norderney oder, wie sich einer der Kegelbrüder erinnert, 1982 nach Skandinavien. Auf diese Reisen nahmen und nehmen sie auch ihre »bessere Hälfte« mit, genauso wie die Damen bei den Karnevalsfeiern, Radtouren, Polterabenden und Hochzeiten immer willkommen sind. Nur beim Kegeln bleiben die 13 lieber unter sich.
Allerdings würden sie durchaus noch jemand (männliches) aufnehmen, denn, wie Klaus Sander bemerkt, »für 14 reichen die Stühle«. Zudem erinnerte der Kegelvater sich auch an den einzigen »Dopingfall«, der im Laufe der Jahre im Club entdeckt wurde. Zumindest könne sich niemand erklären, wie Rolf Johannesmann im Juni 1988 an einem Abend neun Mal »Alle Neune« warf und zudem auch noch fünfmal »In die Vollen« (41 Holz). Für Kegeln auf Hobbyniveau sei das eine hervorragende Leistung und nicht sehr häufig, erhellt Sander seinen »Verdacht«.
In diesen Tagen gab es aber nicht nur das 40-jährige Clubjubiläum zu feiern, sondern auch die »Acht ums Vordereck«. Zweimal gelang dieser seltene Wurf in den vergangenen Jahren. Außerdem wurde die Firmenjubiläen von Thomas Kelle (25 Jahre), Bernd Kläring und Burckhard Venns (beide 40 Jahre) gefeiert. Venns, »der älteste und beständigste« Kegler der Runde, hatte zudem 60. Geburtstag und - wie Klaus Sander mit einem Augenzwinkern resigniert bemerkte - die letzten Pokale, die es bei »Einer Wackelt« zu holen gab, stehen alle bei ihm im Keller.

Artikel vom 12.05.2005