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Liedermacher
alter Schule

Hans Söllner zu Gast


Bielefeld (tb). Die lange Wartezeit vor dem Auftritt von Hans Söllner im Rinklokschuppen ließ böse Vorahnungen aufkommen. Immerhin heißt es, dass Söllner schon häufiger Konzerte wegen Gerichtsterminen ausfallen lassen musste - doch keine Panik, in Bielefeld stand der 50-Jährige auf der Bühne. Die juristischen Scharmützel um seine Person - zumeist wegen Drogenbesitzes oder Beleidigungen - nahm Söllner gleich ins Programm auf: »Bei mir können Jura-Studenten noch etwas lernen. Ich habe Leitsätze schreiben lassen«, oder aber »Ich muss aufpassen, dass ich keine Namen nenne«.
Namen nannte der Sänger und Liedermacher nicht, kritisch war er aber allemal: »Aus einem Verein kann ich austreten und muss kein Geld mehr bezahlen, wenn es mir nicht gefällt, aber bitte wo kann ich aus dem Finanzamt austreten?«, steht beispielhaft für die kritische Haltung des »bayrischen Bob Marleys«. Den gut 400 Bielefeldern gefiel es, auch oder gerade, weil Söllner statt des angekündigten Konzertes fast eine kundgebungshafte Plauderstunde abhielt - ganz in der Tradition der alten Liedermacher.

Artikel vom 03.05.2005