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Bielefeldern auf den Zahn gefühlt

88 Teilnehmer bei bundesweiter Untersuchung zur Gesundheit im Mund


Von Hendrik Uffmann
Bielefeld (WB). Den Bielefelder wird in diesen Tagen genau auf den Zahn gefühlt. Ein Zahnarztteam vom Institut der Deutschen Zahnärzte untersucht für die »Vierte Deutsche Studie Mundgesundheit«, wie verbreitet Karies und Paradontitis sind und wie ernst es die Menschen mit der Gesundheitsvorsorge bei ihren Zähnen nehmen. Ziel der Studie - die größte Untersuchung dieser Art in Deutschland - ist es, die zahnärztliche Versorgung dem Bedarf anzupassen.
»Die Personen, die wir untersuchen, wurden vorher durch die Einwohnermeldeämter per Zufallsprinzip ausgesucht«, erklärt Zahnärztin Constanze Bösel, die ihr »Untersuchungszimmer« derzeit im Jöllenbecker Bezirksamt eingerichtet hat. Es gibt vier Gruppen, die kontrolliert werden: Kinder im Alter von 12 und 15 Jahren, 35 bis 44-Jährige sowie Senioren von 65 bis 74 Jahren. Gemeinsam mit ihrer Medizinisch-technischen Assistentin Bettina Brandis bildet Constanze Bösel eines von drei Teams, die in insgesamt 90 Orten in Deutschland den Bürgern in den Mund schauen. Mindestens 4000 Menschen sollen untersucht werden, in Bielefeld wurden im Vorfeld 88 angeschrieben und um ihre Teilnahme gebeten.
Etwa 20 Minuten müssen sie sich für die Aktion Zeit nehmen. Zuerst gilt es, eine Fragebogen auszufüllen. Angekreuzt werden muss darin unter anderem, wie oft und wann die Zähen geputzt werden, in welchen Abständen der Zahnarzt aufgesucht wird, wie oft zwischen den Hauptmahlzeiten gegessen wird und welche Mittel zur Mundpflege eingesetzt werden. Dann bittet Constanze Bösel die Teilnehmern in den Untersuchungsstuhl. »Bei den Kindern achte ich vor allem auf Karies, bei den Erwachsenen und Senioren schaue ich auch auf Paradontitis, Wurzelkaries und den Zahnersatz«, so die Zahnärztin. Die Ergebnisse werden anschließend anonymisiert.
Nach den ersten Untersuchungen bescheinigt Constanze Bösel den Bielefelder eine durchschnittliche Zahngesundheit. »Im Trend gibt es durch die Vorbeugemaßnahmen etwa im Kindergarten und in der Schule immer weniger Karies.« Allerdings: 20 Prozent der Kinder haben 70 Prozent der Kariesfälle.
Vorbildlich, so Constanze Bösel, sind die Bielefelder auf jeden Fall bei der Beteiligung an der Aktion. Fast jeder, der zuvor angeschrieben worden war, hat bislang mitgemacht. Wer einen Brief erhalten hat aber noch keine Termin vereinbart hat, kann dies für heute oder morgen noch nachholen unter Tel. 01 51/16 73 26 02.

Artikel vom 03.05.2005