30.04.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Von dem Erfolg nicht
zu träumen gewagt

Riesenandrang zur Eröffnung von Samuelis Baumgarte


Von Burgit Hörttrich und
Uta Jostwerner
Bielefeld (WB). Die Kunstwelt blickt auf Bielefeld. Schon mehr als eine halbe Stunde vor dem Einlass in die neuen Räume der Samuelis Baumgarte Galerie am Niederwall bildeten sich Warteschlangen auf dem roten Teppich. 1600 Gäste hatte Alexander Baumgarte zum 30-jährigen Jubiläum und zur Vernissage eingeladen - und kaum jemand war zu Hause geblieben.
Zwei große Zelte vor der Galerie mussten all' die Kunstinteressierten aufnehmen, die schlicht nicht mehr auf die 1000 Quadratmeter passten, die jetzt für internationale Kunst zur Verfügung stehen. Man schob und drängte, traf Bekannte und versuchte, einen Eindruck von den Werken der international renommierten belgischen Künstlerin Marie-Jo Lafontaine zu erhaschen. Sie hatte ihre Ausstellung »Rundgang« betitelt - ein Rundgang im wahrsten Wortsinn allerdings war nicht möglich.
Mit großem Interesse wurde auch die Lesung der Schauspielerin Gudrun Landgrebe erwartet, gerade aus Südafrika von Dreharbeiten zurück gekehrt. Sie las aus Cees Nootebooms »In den niederländischen Bergen«. Professor Dr. Dieter Ronte, Direktor des Kunstmuseums Bonn sowie Professor Dr. Ingeborg Flagge, Direktorin des Deutschen Architektur Museums DAM in Frankfurt hielten Festvorträge.
Oberbürgermeister Eberhard David, der sich wie alle anderen mühsam seinen Weg bahnen musste, wies darauf hin, dass Ruf und Ziele der Samuelis Baumgarte Galerie dazu angetan seien, »Bielefeld als Kulturstadt zu fördern und weiter zu entwickeln«. Er wolle seine Begrüßung kurz halten, denn, so David: »Kunst ist für mich eine Form zwischenmenschlicher Kommunikation. Sprache allein wird diesem Anspruch nicht gerecht.« Deshalb wolle er die Kunst für sich sprechen lassen. Galerist Alexander Baumgarte überreichte nicht nur seinen beiden Ehrengästen Gudrun Landgrebe und Marie-Jo Lafontaine Blumensträuße, sondern auch der Architektin der neuen Räume, der Bielefelderin Gabriele Kiesel, und seiner Mutter Ruth. Der 38-Jährige: »Als meine Mutter 1975 ihre Galerie eröffnete, hätte sie sich einen solchen Erfolg niemals träumen lassen - damals war Bielefeld ja fast noch eine Art Diaspora.«
Gekommen waren unter anderem die Künstlerinnen Yvonne Goulbier und Fran Dropkin, der Bielefelder Schauspieler Stefan Gohlke, Ulrich Laustroer (Kulturamt), Bielefelder Künstler wie Norbert Meier und Michael Kopka, Dr. Isolde Wrazidlo (namu) und Heidrun Grotjohann (Wäschefabrik), Erhard Kiezewski (IHC), Christa Lincke (Kinderschutzbund), Hans-Rudolf Holtkamp (Bielefeld Marketing).

Artikel vom 30.04.2005