Hanf - eine Pflanze mit vielen Gesichtern, weiß Hav Nafi Tech-Chef, Günter Butenuth.
Von Bernhard Hertlein Köln (WB). Keimfreie Arbeitsplatten, Hartschaum statt Holzrahmen im Polstersessel: Die Technik in den Möbeln von morgen zeigen 1300 Zulieferer bis zum 3. Mai auf der »Interzum« in Köln. Der Wecker der Zukunft lärmt nicht mehr. Sanft beginnt stattdessen die Matratze zur festgelegten Zeit sich zu bewegen. Zusätzlich zu 60 Massagerollen ist eine Zeitschaltuhr eingebaut. Eine »Killerplatte für Bakterien« wurde vom Holzwerkstoff-Hersteller Pfleiderer (Neumarkt) zusammen mit dem US-Unternehmen Microban entwickelt. Ohne jeden chemischen Zusatz durchdringen die für die menschliche Haut unschädlichen Melaminharz-Moleküle den Angaben zufolge die Zellwand und zerstören den Kern der Bakterien. Nicht nur im normalen Haushalt, auch in Hotelküchen, Flughäfen und Krankenhäusern mache eine solche Arbeitsplatte scharfe Reinigungsmittel überflüssig. Mehrere Küchenhersteller, darunter Alno und Haecker, zeigen sich interessiert. Produziert werden die Platten in Leutkirch, Arnsberg und demnächst auch in Gütersloh, wo Pfleiderer etwa ein Viertel seiner 2400 Mitarbeiter beschäftigt. Die Zeiten, da Hanf (Cannabis) immer nur mit Rauschgift gleichgesetzt wurde, sind vorbei. Künftig fertigt Resopal Hanfplatten, die nur ein Drittel des Gewichts von Spanplatten haben. Die Technik, zusammen mit Hav Nafi Tech in Werther (Kreis Gütersloh) entwickelt, ist bereits im Schiffsbau getestet worden.
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