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Räber: »Man soll nie nie sagen«

A-Jugendtrainer wäre die Idealbesetzung für Heiko Holtmanns Nachfolge

Bielefeld (WB/jm). Er steht bei TSG-Jugendwart Ulli Hollmann, der sich nach dem Gewinn der westdeutschen A-Jugendmeisterschaft in den Urlaub verabschiedet hat, »im Wort«. Und Martin Räbers Wort zählt. Gleichwohl schränkt der Meistermacher in diesem Fall ein: »Man soll nie nie sagen«.

Die Altenhagener Galionsfigur dürfte gegenwärtig die Trainer-Idealbesetzung darstellen, um nach der bevorstehenden Trennung von Heiko Holtmann den Neuaufbau der TSG Altenhagen-Heepen in der Handball-Oberliga voranzutreiben.
Da Christian Grunow (noch für ein Jahr an die HSG Augustdorf/Hövelhof gebunden) und Helmut Bußmeyer (Vertrag beim VfL Mennighüffen verlängert, die TSG-Anfrage kam zu spät) als Kandidaten ausgeschieden sind, ist ein diesbezüglicher Gedankenaustausch mit Martin Räber geradezu Pflicht. Der fände ein solches Treffen »aus Vereinssicht nicht unvernünftig« und hat sich scheinbar gar schon perspektivische Gedanken gemacht. »Zur neuen TSG muss ein Johann-David Starck gehören. Es geht nicht an, dass er mit dem TV Verl in Verbindung gebracht wird«, kommentiert Räber Starcks Flirt mit dem aufstrebenden Nachbarklub.
Michael Boy, Alexandros Katsigiannis und Torhüter Torsten Heil werden die Bielefelder definitiv verlassen. »Mit allen anderen wird weiter gesprochen, wenn klar ist, wer der neue Trainer wird«, sagt HSG-Chef Heinrich Rödding; der, um jeglichen Spekulationen die Nahrung zu nehmen, »zu diesem sensiblen Thema nichts sagt«.
Der neue Mann muss das Anforderungsprofil erfüllen, einer Mischung aus viel jung und wenig alt die Klasse einzuhauchen, um in der Oberliga »zum oberen Drittel« zu gehören. »Das ist ganz wichtig. Darauf zielen unsere Bemühungen ab, und das ist aus heutiger Sicht auch möglich«, erklärt Rödding.
Sollte es rasch zu einer Einigung kommen, so würde Heiko Holtmann den Weg für seinen Kollegen zwecks besserer Vorbereitung ruckzuck frei machen; trotz laufenden Vertragens bis zum 30. Juni. »Das ist keine Sache von Formalitäten, da bin ich ganz unkonventionell. Ich werde gewiss nicht im Wege stehen«.
Für Holtmann wie für die HSG-Spitze war die Trennung »eine richtige Entscheidung«, so Heinrich Rödding (wir berichteten gestern). »Wir haben alle Vor- und Nachteile sorgfältig abgewogen und uns entschlossen, einen neuen Mann mit dem Neuaufbau nach dem Abstieg zu beauftragen. Wäre es mit Heiko schief gegangen, hätten sofort die natürlichen Mechanismen eingesetzt. Das wollten wir ihm nicht zumuten, das hat er nicht verdient«.
Holtmann selbst zieht die Konsequenz aus einer verkorksten Saison. »Wir als Mannschaft und ich persönlich haben unser sportliches Ziel nicht erreicht«.
Der Zeitfaktor spräche derweil gegen die TSG Altenhagen-Heepen; insbesondere, was die Verpflichtung des dringend benötigten routinierten Führungsspielers angehe. Auch für den Pfosten-Posten wird ja ein erfahrener Mann gesucht. »Der Verein ist spät dran. So wie vor zwei Jahren bei meinem Dienstantritt«.

Artikel vom 03.05.2005