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Gegen schwarze Sheriffs

Strafvollzugsbedienstete fürchten Stellenstreichungen


Bielefeld (MiS). Randolf Bendig, Judith Schüler und Stefan Frese vom Bund der Strafvollzugsbediensteten sind stinksauer. Von den 240 Stellen der Justizvollzugsanstalt Bielefeld-Brackwede I, die für den Vollzugsdienst bestehen, sollen mittelfristig 59 gestrichen werden. Stattdessen sollen private Wachdienste einen Teil der Arbeit übernehmen. Sie gingen einen ungewöhnlichen Weg, machten am Samstag mit einem Infostand in der Bahnhofstraße die Öffentlichkeit auf die drohenden Veränderungen aufmerksam.
Die Gewerkschaft der Strafvollzugsbediensteten fürchtet eine gravierend anwachsende Überbelegung der Haftanstalten, die schon jetzt durch einen überproportional hohen Ausländeranteil besondere Probleme hätten. Gewaltbereitschaft, Drogenprobleme, aber auch organsierte Kriminalität hinter Gittern wüchsen.
Die Bediensteten fordern deshalb verbesserte Sicherungssysteme, eine stärkere Differenzierung der Gefangenen nach Gefährlichkeitsgrad, vor allem aber auch einen Abbau des landesweit 1000 Stellen umfassenden Fehlbestandes. »Schwarze Sheriffs sind für uns da keine Hilfe«, erteilte Klaus Frese, Ortsvereinsvorsitzender des Bundes der Strafvollzugsbediensteten der JVA Brackwede I, den Plänen des Landes eine Absage.

Artikel vom 03.05.2005