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Auch »Fernsehbeweise« umstritten

Heikle Szenen vor dem Bildschirm in der Schüco-Arena aufgearbeitet


Bielefeld (WB/wjö). Die Düsseldorfer Fortunen hatten längst in ihrem Mannschaftsbus die SchücoArena verlassen und auch einige Arminen waren nicht mehr zu sehen. Igor Lazic und ein paar Spieler hockten mit versteinerten Mienen im Presseraum der SchücoArena und starrten eher Gedanken verloren auf die beiden Fernsehapparate. Auf dem großen Bildschirm lagen Arminias Profis in Bremen bereits mit 0:2 zurück. Lazic und die Handvoll Amateure interessierten sich vielmehr für die WDR-Sendung »Sport im Westen«, die über die kleinere Mattscheibe flimmerte. Alle waren gespannt auf die strittigen Szenen, die zum Elfmeter und später zum Ausgleich führten.
Noch gingen die Emotionen hoch, als endlich der Bericht über die Partie gegen Düsseldorf gesendet wurde. Weil leider keine Zeitlupenaufnahmen vorhanden waren, wurden alle Beteilgten aber nicht schlauer. »Den Elfer kann man geben, muss man aber nicht«, lautete der allgemeine Tenor.
Prekärer war da schon die Situation, die zum Ausgleich führte. Der agile Engi Kizilaslan startete seinen Slalom durch die Abwehr. »So etwas gibt es doch nicht«, schüttelte Igor Lazis immer wieder den Kopf. Als Marcel Podszus schließlich zum 2:2 einnetzte, wollte Ronny Kockel schon zum Schiedsrichter rennen. »Das ist der Beweis. Podszus stand ganz klar im Abseits. Dieses Tor hätte nicht zählen dürfen.«
Hannes Scholz war sich nicht sicher. »Der Düsseldorfer Spieler kam bei der Ballabgabe von hinten angesprintet. Erst als er das Leder annahm, stand er ganz allein vor der Bude.« Zwei entscheidende Szenen, zwei verschiedene Meinungen und Ansichten. Arminias Urgestein Hans Scholz hatte Recht. Eine spätere Videoaufzeichnung ließ deutlich erkennen, dass Arminias Abwehr wieder einmal gepennt hatte. Am Ergebnis hätte es im Nachhinein ohnehin nichts geändert.

Artikel vom 02.05.2005