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Selbst Peter Krobbach spricht
jetzt von »Planungssicherheit«

Regionalliga: DSC-Amateure gegen Düsseldorf nach 2:0 Führung nur 2:2

Von Werner Jöstingmeyer
Bielefeld (WB). Den Abstand zum rettenden Ufer zwar um einen Punkt verringert, aber dennoch wieder zwei Zähler leichtfertig im Abstiegskampf verschenkt. »Jetzt haben wir wohl endgültig Planungssicherheit für die Oberliga«, meinte Arminias Amateur-Koordinator Peter Krobbach nach dem 2:2 gegen Fortuna Düsseldorf.

Zwei grundverschiedene Halbzeiten vor 1 694 Zuschauern in der SchücoArena machten einmal mehr deutlich, warum es für die Bielefelder Amateure einfach nicht zum Klassenerhalt in der Regionalliga reicht. Selbst einen deutlichen und nicht unverdienten 2:0-Vorsprung brachten die Platzherren nicht über die Zeit. »Die Spieler kapieren es einfach nicht«, ärgerte sich Trainer Ivan Lazic und stellte fest: »Unsere Situation wird immer schwieriger.«
Angepeischt vom fanatischen Düsseldorfer Publikum übernahmen die Gäste aus der Lan-deshauptstadt eindeutig die Initiative. Lambertz und Podszus zwangen DSC-Schlussmann Ronny Kockel zu ersten Glanzparaden. Die sehr tief stehende Arminia-Defensive kämpfte um jeden Meter Boden und ließ weitere Möglichkeiten kaum zu.
Buchstäblich aus heiterem Himmel erzielte Christian Wieczorek mit einem Sonntagsschuss aus gut 35 Meter den Führungstreffer. Er selbst leitete von der Mittellinie aus den Konter ein. Weil »Cico« keine Anspielmöglichkeit auf den Flügeln sah, hielt er einfach drauf. Wie ein Strich sauste das Leder in den oberen rechten Winkel. Der etwas zu weit vor seinem Gehäuse stehende Fortuna-Keeper Patrick Deuß schaute verdutzt hinterher.
Nach einer halben Stunde war es wieder Wieczorek, der Deuß mit einem knallharten Schuss prüfte. Mit Mühe konnte der Düsseldorfer Torwart den Ball zur Ecke abwehren. Finn Holsing schlug die Kugel flach in das vielbeinige Getümmel. Christian Mehr hielt nur den Fuß hin und schon führte Arminia mit 2:0. »Das machen die Jungs sehr clever«, lobte auch Dortmunds Amateurtrainer Theo Schneider die »kleinen Blauen« und stellte fest: »So haben die auch gegen uns gespielt. Dieser Vorsprung wird aber jetzt wohl reichen.«
»Spion« Schneider sollte sich ebenso täuschen wie die Kollegen Lazic und Piwowarski auf der Bielefelder Trainerbank. Kaum hatten sie Mehmet-Ali Serin aus- und Mohamed Camara eingewechselt, fuhr ausgerechnet Christian Wieczorek dem quirligen Engin Kizilaslan etwas zu stürmisch in die Parade. Weil die Attacke im Strafraum passierte, zeigte Schiri Bornhorst sofort auf den Elfmeterpunkt. Lorenzon ließ sich die Chance zur Resultatsverbesserung nicht entgehen. »Es ist doch immer das selbe«, schimpfte Abwehrchef Carsten Rump: »Unsere Gegner bekommen immer diese zweifelhaften Strafstöße, wir aber nicht.«
Und schon begann bei Arminia wieder die »große Flatter«. Im Spiel nach vorn ging so gut wie nichts mehr. Der eingewechselte »Momo« Camara, der sich in der Woche durch gute Trainingsleistungen aufgedrängt hatte, erwies sich schnell als Totalausfall. Nahezu jedes Anspiel führte zum Ballverlust. Anders aus der ausgewechselte Serin konnte Camara auch keinen Ball behaupten.
Fortuna drängte vehement auf den Ausgleich und hatte schließlich auch Erfolg, weil sich die Platzherren kaum noch wehrten. Als Kizilaslan gleich fünf DSC-Amateure wie Fahnenstangen stehen ließ und ins Zentrum flankte, brauchte Podszus aus kurzer Distanz nur noch abzustauben. »Der stand klar im Abseits«, reklamierten die Arminen, hatten dabei aber übersehen, dass sie auch in dieser 83. Minute wieder einmal geschlafen hatten. Igor Lazic war außer sich: »Da lassen sie diesen Kizilaslan unbehindert dribbeln. Ich glaube, ich bin am falschen Ort.« Das Wort Abstieg nahm der Bosnier allerdings (noch) nicht in den Mund: »Wir werden diese Leistung korrigieren und bis zuletzt sehr hart arbeiten.«

Artikel vom 02.05.2005