Autoclub weist mit ungewöhnlicher Protestaktion auf marode Straßen hin
Von Jens Heinze Bielefeld (WB). 1360 Kilometer ist das Bielefelder Straßennetz lang. Und längst nicht jede Trasse bereitet Auto-, Motorrad- oder Radfahrern Freude. Löcher, Risse, Spurrillen, Huckel, hoch stehende Gullydeckel oder kaputte Platten auf den Rad-/Gehwegen sorgen für Ärger. Gestern hat der Auto Club Europa (ACE) mit einer ungewöhnlichen Aktion auf marode Straßen in der Großstadt aufmerksam gemacht. Stiefmütterchen und Vergissmeinnicht wurden symbolisch gepflanzt, um auf Schlaglöcher und andere Hindernisse aufmerksam zu machen. In mehr als 100 Kreisen und Kommunen hat der ACE zur »Aktion Schlagloch« aufgerufen. Allerdings, so Christoph Birnstein und Werner Ranly vom ACE-Kreisverband Bielefeld/Gütersloh beim Ortstermin auf der besonders maroden Borsigstraße, gehe es nicht darum, mit der blumigen Protestaktion Bielefeld zur schlaglochträchtigsten Stadt Deutschlands zu erklären. Man fordere vielmehr die Verantwortlichen im Rathaus auf, ihre Verkehrssicherungspflicht ernst zu nehmen. Der Substanzverlust am Straßennetz treffe vor allem die Autofahrer: Schlaglöcher und mehr ließen die Fahrzeugtechnik und die Bandscheiben von Frau oder Mann hinter dem Steuer leiden. Zudem würden »ausgefranste« Straßenränder oder Krater im Asphalt die Verkehrsteilnehmer zu gefährlichen Ausweichmanövern zwingen. Knapp acht Millionen Euro will die Stadt Bielefeld dieses Jahr in Erhalt und Ausbau ihres Straßennetzes investieren. Und, das wird viele Autofahrer freuen, endlich ist die wegen der ewigen Planungen für die nie gebaute B 66 neu vernachlässigte Borsigstraße dabei: Demnächst wird mit dem Kanalbau begonnen, 2006 folgt dann der komplette Neubau.