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Hart
am
Ball
Von Friedrich-Wilhelm Kröger
Der Zeitpunkt sagt alles. Noch stehen drei Liga-Runden auf dem Spielplan, aber das Münchner Meisterstück wurde 270 Minuten vor dem Saisonabpfiff aufgeführt. Ein klarer Fall, ein deutlicher Unterschied: Den Titel zu holen und vom Titel zu reden, das sind eben zwei paar Fußball-Schuh.
Dazu muss man nur auf den 13. März zurückblicken. Da hatten die Schalker das Gipfeltreffen gegen die Bayern mit 1:0 gewonnen und die Spitze erobert. 53:50 führten die Sieger nach Punkten, sieben Wochen später liegen sie 57:68 zurück. Der neue Fußball-Meister sammelte in dieser Phase sechs Siege ein, während die Verfolger einsehen mussten: Es ist leicht, sich auf die Jagd zu machen, aber es wird schwer, wenn einem die Jäger im Nacken sitzen. Darum haben auch die besseren Nerven zu Gunsten des in Titelangelegenheiten erfahreneren FC Bayern entschieden.
Mal kamen den Münchenern die Dortmunder in die Quere, zuletzt schafften es die Bremer. Doch die Konstanz und Substanz, mit der in diesem Verein seit Jahrzehnten erfolgreich Fußball gespielt wird, bleibt unerreicht. Dem Dusel sei Dank, werden wieder die Meckerer ironisch dazwischenwerfen. Der half auch schon, ganz bestimmt. Aber sicher nicht in dieser am Ende äußerst überlegen geführten Saison, die die Herausforderer weit zurückließ.
Artikel vom 02.05.2005