Von Werner Jöstingmeyer Bielefeld (WB). Normalerweise können Arminias Amateure längst für die Rückkehr in die Oberliga planen, wenn da nicht das Fünkchen Hoffnung wäre. Zumindest klammert sich Trainer Igor Lazic an den dünnen Strohhalm. Vor der Partie am heutigen Samstag in der SchücoArena gegen Fortuna Düsseldorf gibt er zu: »Ich bleibe bis zuletzt ein Optimist.« Selbst der kaum einholbare zwölf-Punkte-Rückstand bis zum rettenden Ufer können den Bosnier nicht schocken. »Wir schaffen das, wenn wir uns wie zuletzt beim 1:1 in Dortmund, in den letzten sechs Pflichtspielen als geschlossene Einheit präsentieren.« Nach dem absoluten Saisontiefpunkt mit der völlig verdienten 0:6-Klatsche im Wiederholungsspiel bei den Amateuren von Hertha BSC konnte Arminias Trainer-Doppelspitze mit Igor Lazic und Michael Piwowarski endlich das tun, was sie sich zu Beginn ihrer Arbeit nach der Winterpause vorgenommen hatte. Die zwölf spielfreien Tage zwischen Hertha und Dortmund nutzen sie für zahlreiche Einzelgespräche und intensive Taktikschulung. »Die Samstag-Mittwoch-Samstag-Spiele waren für uns tödlich. Die Mannschaft hatte keine Erholungsphase und stand ständig unter Druck«, begründet Lazic den Absturz auf den vorletzten Tabellenplatz. Zwischen dem 19. März und 13. April absolvierten Arminias Amateure immerhin acht Regionalligaspiele in 25 Tagen. In der Tat ein hartes Programm für den Bielefelder Fohlenstall. Auf der Strecke blieben das Training und die Regeneration. Da zudem aus diesem Paket nur ein Spiel gewonnen wurde (beim Hamburger SV mit 2:0), vertieften sich der Frust und wohl auch zuletzt die Resignation. Im Dortmunder Stadion »Rote Erde« fand offensichtlich so etwas wie eine Wiederbelebung statt. »Da sind wir als Mannschaft aufgetreten und hätten mit ein bisschen Glück alle drei Punkte mitgebracht«, bedauert Igor Lazic noch immer die vergebene Großchance von Akram Abdel-Hag, dem in der Schlussphase bei einem Konter der Ball versprang. Das 1:1 bei den Dortmunder Amateuren schürt dennoch neue Hoffnung beim DSC. 18 Punkte sind noch zu vergeben. Die ersten drei wollen Lazic und Piwowarksi heute Nachmittag in der SchücoArena gegen den Mitaufsteiger aus der Landeshauptstadt kassieren. Aus dem Dortmund-Kader steht ihnen allerdings Profi-Leihgabe Diego Leon nicht zur Verfügung, weil Chefcoach Uwe Rapolder selbst genug personelle Sorgen hat. Da auch Ferhat Cerci (bisher fünf Teffer) ausfällt (Leistenzerrung), will sich das Trainergespann zwischen Abdel-Hag und Gökhan Özdemir als Angriffsspitze entscheiden. Überhaupt bedauern Lazic und Piwowarski, dass sie zu wenige gelernte Stürmer im Kader haben. »Ein deutliches Manko, dass man uns aber nicht anlasten kann.« Die Fortuna aus Düsseldorf bezeichnet Lazic als »abgezockte Truppe, die auf ihre Chance wartet, um uns auszukontern.« Entsprechend kompakt müssen Ar-minias Mittelfeld und Abwehr stehen. Sollte Keeper und Kapitän Ronny Kockel ausfallen, könnte »Youngster« Fatih Kalintas seinen Regionalliga-Einstand feiern. Nur mit einem »Dreier« dürfen Ar-minias Amateure das zarte Pflänzchen Hoffnung weiter hegen. Lazic: »Ein Sieg ist deshalb Pflicht. Wir wollen Fortuna Düsseldorf auf jeden Fall schlagen.«
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