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Bären, Tiger und Frösche
sind Kneipp auf der Spur

Wassertreten und Armbäder im Kindergarten »Tigerente«

Von Ellen Grundmann
Löhne (WB). In Windeseile hat der kleine Torben seinen Pullover über das blonde Köpfchen gezogen und wartet nun in seinem blauen Unterhemd ungeduldig darauf, die Arme in die mit Wasser gefüllte Wanne zu tauchen. Armbäder nach Kneipp sind es, auf die der Sechsjährige sich so freut. »Wir versuchen, den Kindern damit bewusst zu machen, dass sie selbst etwas tun können, um ihren Körper gesund zu erhalten«, erzählt Kerstin Becker, Erzieherin im evangelischen Kindergarten »Tigerente«.

Vor drei Jahren hat sie gemeinsam mit ihrer Kollegin Claudia Bernhardt bei der Fortbildung »Kneipp-Gesundheit im Kindergarten« im Rahmen des Kneipp-Projekts »Kinder von heute - gesundheitsbewusste Erwachsene von morgen« mitgemacht. »Dabei haben wir erkannt, dass unser Team unbewusst schon viel von Kneipp im Kindergartenalltag umsetzt«, erinnert sich die Erzieherin. Die Lehre Sebastian Kneipps stützt sich auf fünf Säulen: das seelische Wohlbefinden, Pflanzen- und Kräuterkunde, Ernährung, Bewegung und Wasser. »Wir sind oft mit den Kindern an der frischen Luft, bewegen uns viel und legen Wert auf gesunde Ernährung.« So steht dann auch einmal in der Woche ein Müsli-Frühstück auf dem Programm, bei dem die drei- bis sechsjährigen Bären, Tiger und Frösche in einer Karawane an Quark, Erdbeeren, Kiwis, getrockneten Bananen, Rosinen, Nüssen, Mandelsplittern, Leinsamen, Pflaumen, Weintrauben und allerlei anderen gesunden Leckereien vorbeiziehen und sich bedienen.
ÊSeit 2002 kommt überdies das Wasser regelmäßig in der »Tigerente« ins Spiel. Die kalten und warmen Armbäder, die Torben richtig gut findet, bringen den Kreislauf in Schwung, härten den Organismus ab und sorgen für ein intaktes Immunsystem. Das Wassertreten zeigt dieselbe Wirkung. Schuhe und Socken werden ausgezogen und schon staksen die Kinder wie junge Störche durch die aufgereihten Eimer. »Wir möchten den Kindern Impulse geben, wie man Krankheiten vorbeugen kann, und gehen dabei einen gesunden Mittelweg«, erklärt Kerstin Becker und betont, dass die Anwendungen nach Kneipp nicht zum Tagewerk der Löhner Kindergartenkinder zählen. Spielen und Toben ist in der »Tigerente« immer noch das Größte! Und das macht natürlich am meisten Spaß, wenn man gesund und munter ist.

Artikel vom 05.05.2005